Israel will laut USA weiteren Grenzübergang zu Gaza öffnen

Verheerende Lage im Gazastreifen © APA/AFP/JAAFAR ASHTIYEH

Israel hat nach US-Angaben die Öffnung eines zusätzlichen Grenzübergangs zum Gazastreifen für Hilfslieferungen zugesagt. Die israelische Regierung habe Washington darüber informiert, dass sie nach der kürzlich erfolgten Wiedereröffnung des Grenzübergangs Erez „in den nächsten Tagen“ den Transport von Hilfsgütern auch über den Grenzübergang Kissufim ermöglichen wolle, sagte am Donnerstag der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.

Der Grenzübergang Kissufim liegt nahe einem gleichnamigen Kibbuz, der bei dem Hamas-Großangriff am 7. Oktober 2023 überfallen worden war. Nach mehr als einem Jahr Krieg im Gazastreifen ist die humanitäre Lage für die Menschen in dem Palästinensergebiet verheerend. Die US-Regierung hatte Mitte Oktober den Druck auf Israel erhöht und ihren Verbündeten eine Frist von 30 Tagen gesetzt.

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Die USA drohten damit, einen Teil ihrer Militärhilfen auszusetzen, sollte die israelische Regierung nicht bis zum 13. November für eine deutliche Verbesserung bei den Hilfslieferungen für die Palästinenser in dem Küstengebiet sorgen. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter und zugleich der größte Waffenlieferant.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte, Israel habe bei der Versorgung des Gazastreifens mit Hilfsgütern einige Fortschritte gemacht, doch es müsse noch mehr getan werden. Austin und US-Außenminister Antony Blinken hatten Israel im vergangenen Monat in einem Brief aufgefordert, innerhalb des nächsten Monats Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen zu unternehmen, andernfalls drohten Einschränkungen der US-Militärhilfe. Austin äußerte sich nicht ausdrücklich in Bezug auf diesem Brief.

Unterdessen kamen weitere Kampfflugzeuge vom Typ F-15 nach Angaben des US-Militärs in der Region an. Die für gewöhnlich in England stationierten Flugzeuge hätten am Donnerstag den „Verantwortungsbereich des US-Zentralkommandos“ erreicht, erklärte das für den Nahen Osten zuständige Militärkommando in den Onlinenetzwerken. Es machte keinen näheren Angaben über die Anzahl der Maschinen.

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Am 1. November hatten die USA angekündigt, Bomber, Kampf- und Tankflugzeuge sowie Zerstörer zur Abwehr ballistischer Raketen in den Nahen Osten zu schicken. „Sollte der Iran, seine Partner oder seine Stellvertreter diesen Moment nutzen, um amerikanisches Personal oder Interessen ins Visier zu nehmen, werden die Vereinigten Staaten alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unser Volk zu verteidigen“, erklärte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Freitag.

Israel hatte Ende Oktober Angriffe auf Ziele im Iran geflogen und dabei militärische Einrichtungen bombardiert. Der Iran hatte daraufhin mit Vergeltung gedroht. Im April und Anfang Oktober hatte der Iran Israel jeweils mit zahlreichen Raketen beschossen.