Bei einem israelischen Luftangriff auf die nordlibanesische Stadt Ain Yaaqoub sind Montagabend nach offiziellen Angaben mindestens 14 Menschen getötet worden. Zudem gebe es 15 Verletzte, so Bürgermeister Majed Drbes. Der Angriff habe ein Gebäude mit 30 Bewohnern getroffen, darunter syrische Flüchtlinge. Einige seien noch unter den Trümmern eingeschlossen. Der Angriff markiert den nördlichsten Punkt im Libanon, der seit Beginn des Gazakrieges von Israel getroffen wurde.
Zuvor hatten die libanesische Hisbollah-Miliz und die jemenitischen Houthi-Rebellen am Montag Raketen auf Israel abgefeuert. Die Hisbollah feuerte aus dem Libanon nach Angaben der israelischen Armee rund 165 Raketen auf den Norden Israels ab, das sind wesentlich mehr als an früheren Tagen. Dabei wurden nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom im Bereich Karmiel in Galiläa und im Bereich von Kirjat Ata gleich östlich von Haifa insgesamt sieben Menschen verletzt.
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Darunter habe sich auch ein einjähriges Kind befunden, hieß es. Die Armee teilte mit, einige Geschoße seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere auf offenem Gebiet eingeschlagen. Die Hisbollah reklamierte mehrere Attacken auf Israel für sich. Die mit dem Iran verbündete Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gazakrieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortet mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach israelischen Angaben sind seit Kriegsbeginn 74 Menschen im Norden des Landes durch Beschuss aus dem Libanon getötet worden, davon 43 Zivilisten und 31 Soldaten. Mehr als 640 Menschen wurden demnach verletzt.
Auch aus dem Jemen fing Israel eine Rakete ab. Durch herabfallende Raketenteile seien westlich von Jerusalem zwei Brände ausgebrochen, teilte die Armee mit. Die jemenitische Houthi-Miliz erklärte kurz darauf, sie habe eine Rakete auf das Zentrum Israels abgefeuert. Ziel sei eine Militärbasis zwischen Tel Aviv und Jerusalem gewesen. „Der Angriff war präzise und löste ein Feuer in der Nähe des Zielortes aus“, sagte ein Houthi-Militärsprecher.
Seit Beginn des Gazakriegs vor mehr als einem Jahr kommt es immer wieder zu Angriffen der „Widerstandsachse“ von Verbündeten des Iran auf Israel. Dazu gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen auch Milizen im Irak sowie die Houthi-Rebellen im Jemen. Als Reaktion bombardierten die Militärs der USA und Israels mehrfach Ziele im Jemen.