Sechs Tote bei russischem Raketenangriff auf Odessa

Hafen von Odessa © APA/Ritzau Scanpix (Archiv)/BO AMSTRUP

Mindestens sechs Menschen sind nach Behördenangaben in der südukrainischen Hafenstadt Odessa durch einen russischen Raketenschlag ums Leben gekommen. Elf weitere wurden verletzt, sieben davon schwer. „Ziel des Feindes war erneut die Hafeninfrastruktur“, schrieb der Militärgouverneur der Region, Oleh Kiper, auf Telegram. Seinen Angaben nach wurde ein ziviler Containerfrachter unter der Flagge Panamas getroffen. Die Opfer sind ukrainische Staatsbürger.

Nach Angaben Kipers ist es bereits der dritte Angriff auf ein ziviles Schiff innerhalb der vergangene vier Tage. Damit versuche Russland den von der Ukraine eingerichteten Getreidekorridor zu blockieren. Bereits zu Beginn seines Angriffskriegs riegelte Russland die ukrainischen Seehäfen ab. Wegen der Bedeutung der Ukraine für den weltweiten Agrarmarkt einigten sich beide Länder für eine begrenzte Zeit auf die Einrichtung eines Getreidekorridors. Im Juli 2023 ließ Moskau die Abmachung auslaufen. Später organisierte Kiew selbst eine Seeroute – auch durch die Vertreibung russischer Kriegsschiffe aus dem westlichen Schwarzmeer.

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Das ukrainische Militär hat unterdessen nach eigenen Angaben ein Drohnenlager in der südrussischen Region Krasnodar angegriffen und zerstört. Nach einem Volltreffer sei eine weitere Explosion verzeichnet worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. Demnach wurden in dem angegriffenen Gebäude etwa 400 Drohnen des iranischen Typs Shahed gelagert. Russische Behörden haben zumindest einen Brand in einem Lagerhaus nahe der Ortschaft Oktjabrski bestätigt.

„Die Vernichtung des Lagers für Shahed-Drohnen wird die Fähigkeit der russischen Besatzer, friedliche Bewohner ukrainischer Städte und Dörfer zu terrorisieren, erheblich verringern“, hieß es von ukrainischer Seite.

Das Gelände sei weiträumig abgesperrt, etwa 800 Quadratmeter Fläche stünden in Flammen, teilte der regionale Operationsstab im Gebiet Krasnodar mit. Die Koordinaten stimmen mit dem von Kiew vermeldeten Drohnenschlag überein. Der Operationsstab machte aber keine Angaben zur Brandursache und den dort gelagerten Objekten.

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Russland äußerte sich nicht zunächst nicht zu den ukrainischen Angaben. Der Iran wird von westlichen Regierungen beschuldigt, sowohl Drohnen als auch ballistische Raketen an Russland zu liefern, um sie im Krieg gegen die Ukraine einzusetzen. Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die USA verhängten deshalb Anfang September neue Sanktionen gegen Teheran.

Die Region Krasnodar liegt östlich der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und befindet sich etwa 150 Kilometer von den ukrainisch kontrollierten Gebieten an der Frontlinie entfernt. Die dortigen Behörden teilten mit, dass in Oktjabrskij ein „Lagerhausbrand“ ausgebrochen sei, der sich über eine Fläche von etwa 800 Quadratmetern erstrecke.

Auf angeblich in der Region aufgenommenen und in den Onlinenetzwerken geteilten Videos waren ein großer Feuerball am Nachthimmel und mehrere Flammenherde zu sehen.