Kiew und Moskau melden Abwehr Dutzender Drohnenangriffe

Tote und Zerstörung durch Drohnenangriffe © APA/AFP/SERGEI SUPINSKY

Russland und die Ukraine haben eigenen Angaben zufolge am Samstag Dutzende Drohnen der jeweils anderen Seite abgewehrt. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe die Ukraine mit 28 Drohnen angegriffen, von denen 24 zerstört worden seien. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, seine Streitkräfte hätten über Nacht 47 ukrainische Drohnen abgeschossen. Bei einer ukrainischen Attacke in russischen Grenzregion Belgorod starb nach Behördenangaben ein Mensch.

Den ukrainischen Angaben zufolge galten die russischen Angriffe den Regionen Sumy, Poltawa, Dnipropetrowsk, Mikolajew und Cherson. In der südukrainischen Region Saporischschja wurden bei russischen Angriffen nach örtlichen Behördenangaben mindestens vier Menschen verletzt.

Lesen Sie auch

Vom ukrainischen Generalstab hieß es unterdessen, Kiews Streitkräfte hätten in der Nacht ein Öllager in der von Russland besetzten Region Luhansk getroffen und in Brand gesetzt. Den Angaben zufolge handelt es sich um eine Anlage, die unter anderem den Kreml beliefert.

Moskau bestätigte den Angriff zunächst nicht. Kiew nimmt regelmäßig industrielle und militärische russische Anlagen ins Visier.

Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge wurden 17 ukrainische Drohnen in der südöstlichen Region Krasnodar abgeschossen, 16 über dem Asowschen Meer und zwölf über der Grenzregion Kursk. Örtliche Behörden in Krasnodar teilten mit, drei Häuser seien bei den Angriffen beschädigt und ein Fahrzeug in Brand gesetzt worden. In der Grenzregion Belgorod sei bei einem separaten ukrainischen Drohnenangriff ein Mensch im Dorf Ustinka getötet worden, teilten die dortigen Behörden mit.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Unabhängig davon berichtete die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf russische Rettungskräfte, dass ein seit sechs Tagen lodernder Großbrand im Öl-Terminal der Stadt Feodossja auf der russisch annektierten Krim unter Kontrolle gebracht worden sei. „Es gibt keine Flammen mehr“, hieß es am Samstag aus den Reihen der Rettungskräfte gegenüber der Agentur. Demnach waren die Feuerwehrleute dabei, die bei dem Großbrand beschädigten Brennstofftanks „herunterzukühlen“.

In den vergangenen Tagen stiegen immer wieder riesige Rauchschwaden aus der Anlage auf, wie auf Videos russischer Medien zu sehen war. Die russischen Behörden äußerten sich zwar nicht zur Ursache des Brandes, dementierten aber auch nicht die ukrainische Erklärung, wonach Kiew das Öl-Terminal mit Raketen angegriffen habe. Feodossjas Bürgermeister hatte von mehr als 1.100 Evakuierten seit Anfang der Woche gesprochen.

Die Ukraine hatte das Öl-Terminal am Montag angegriffen. Die ukrainische Armee hat in den vergangenen Monaten ihre Angriffe auf russische Öl- und Gasanlagen verstärkt und damit Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Kiew bezeichnet die Angriffe als „gerechte“ Vergeltung für russische Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur, in deren Folge Millionen von Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten sind.