Bei einer israelischen Attacke auf ein von Flüchtlingen bewohntes Postamt im Gazastreifen sind örtlichen Medizinern zufolge mindestens 30 Menschen getötet und 50 weitere verletzt worden. Das israelische Militär betonte am Donnerstag, dass der Angriff im Flüchtlingsviertel Nuseirat einem hochrangigen Mitglied der Miliz Islamischer Jihad gegolten habe. Er sei verantwortlich für Anschläge auch auf israelische Zivilisten gewesen.
Israels Armee: Explosionen nach Angriff deuten auf Waffen hin
Laut einer ersten Untersuchung der Armee gab es nach dem Angriff weitere Explosionen. Das deute darauf hin, dass in dem Gebäude, in dem sich der Terrorist aufgehalten habe, Waffen gelagert worden seien. Aufgrund der Explosionen sei wahrscheinlich auch ein nahe gelegenes Gebäude beschädigt worden. Israels Militär prüfe die Einzelheiten sowie die Berichte über die Zahl der Opfer, hieß es weiter.
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Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA meldete, dass es neben den Toten auch Dutzende Verletzte in Nuseirat gegeben habe. Laut dem Bericht griff Israels Luftwaffe mehrmals ein Gebäude und nahestehende Häuser an. Aufnahmen in den sozialen Medien sollen zeigen, wie Sanitäter danach teils regungslose und blutende Verletzte in ein Krankenhaus tragen.
Ein Sprecher des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes im Gazastreifen teilte mit, unter den Toten seien zehn Minderjährige. In der von Israel angegriffenen Gegend seien Vertriebene untergebracht. Die Rettungsmaßnahmen vor Ort dauerten an. Insgesamt meldete WAFA im Laufe des Donnerstags 70 Todesopfer bei israelischen Angriffen an verschiedenen Orten im Gazastreifen.
Auch acht Hamas-Mitglieder getötet
Laut eigenen Angaben tötete Israels Armee erneut mehrere Hamas-Mitglieder im Gazastreifen. Bei einem gezielten Luftangriff auf ein ehemaliges Schulgebäude sei ein Kommandant der Waffenproduktionsabteilung ums Leben gekommen, teilten das israelische Militär sowie der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet mit. Bei dem Luftschlag auf ein Kommandozentrum der Hamas sei in der vergangenen Woche auch ein Kompaniechef der Hamas getötet worden, hieß es weiter. Außerdem seien sechs weitere Hamas-Mitglieder ausgeschaltet worden, darunter auch ein Mann, der am Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt gewesen sei.
Toter bei israelischem Einsatz im Westjordanland
Auch im besetzten Westjordanland tötete die israelische Armee einen Palästinenser. Er sei während der Festnahme eines gesuchten Terroristen in dem Ort Beit Awa bei Hebron als Gefahr eingestuft und erschossen worden, teilte die Armee mit. Aus dem Ort kam auch der Mann, der am Mittwoch einen israelischen Bus südlich von Jerusalem beschossen und dabei einen Buben getötet und drei weitere Menschen verletzt hatte. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah handelt es sich bei dem Toten um einen 32-Jährigen. Einwohner des Ortes beschrieben das Opfer als geistig behindert, wie lokale Medien berichteten.