Nach der Landtagswahl am Sonntag standen am Mittwoch in Graz die ersten Sondierungsgespräche zwischen Wahlsieger Mario Kunasek (FPÖ) und dem unterlegenen ÖVP-Chef Christopher Drexler sowie dem SPÖ-Landesparteivorsitzenden Anton Lang auf dem Terminplan. Wann genau die Treffen stattgefunden haben bzw. noch stattfinden, wollte man Mittwochmittag nicht bekannt geben. Der Inhalt der Gespräche sei ohnedies vertraulich, betonte FPÖ-Sprecher Philipp Könighofer.
Aus internen Politkreisen war aber zu hören, dass bereits Mittwochnachmittag Sandra Krautwaschl von den Grünen sowie Niko Swatek von NEOS ihre Gespräche mit Kunasek haben. Es ist daher davon auszugehen, dass bis dahin sowohl Drexler als auch Lang beim blauen Wahlsieger waren, denn dieser hatte angekündigt, in der Reihenfolge des Wahlergebnisses mit den Spitzen der anderen Landtagsparteien sprechen zu wollen.
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Wirtschaftskammerpräsident Herk stellte Drexler infrage
Mit wem die FPÖ Koalitionsgespräche aufnimmt, blieb am Mittwoch vorerst weiterhin unklar. Bei ÖVP und SPÖ dagegen wagen sich immer mehr Parteimitglieder aus der Deckung und geben ihre Vorlieben bekannt oder äußern ihren Unmut. Besonders laut hat das am Dienstag Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk gemacht, der sich im März bei der Kammerwahl als Spitzenkandidat wiederwählen lassen möchte. Er stellte Drexler zur Debatte: „Ein Fußballtrainer, der nicht erfolgreich ist, wird genauso hinterfragt. Ein Parteiobmann, der nicht erfolgreich ist, genauso.“ Es gebe keine „Tabus“. Am Montag hatte er Drexler allerdings in der Landesparteivorstandssitzung noch formal das Vertrauen ausgesprochen – unklar ist allerdings, ob das auch nach einer möglicherweise scheiternden Regierungsbeteiligung der ÖVP noch gilt.