Kassenvertrag zahlt sich laut Studie für Ärzte aus

Ein Kassenvertrag zahlt sich für Ärzte aus © APA/THEMENBILD/HARALD SCHNEIDER

Verträge mit den Krankenversicherungsträgern zahlen sich finanziell aus. So verdienten Ärztinnen und Ärzte mit Verträgen bei allen Kassen im Median mit 201.306 Euro knapp doppelt so viel wie Wahlärztinnen und -ärzte, erhob das Institut für Höhere Studien (IHS) im Auftrag des Dachverbands der österreichischen Sozialversicherungen. Insgesamt seien die Einkünfte in der Branche in den vergangenen Jahren „erheblich gestiegen“, hieß es am Donnerstag in einem Pressegespräch.

Im Vergleich dazu: Die Medianeinkommen aller Wahlärztinnen und -ärzte – also ausschließlich selbstständig tätige sowie selbstständig tätige und gleichzeitig unselbstständig tätige Medizinerinnen und Mediziner zusammengefasst – betrugen im Erhebungsjahr 2022 insgesamt 100.849 Euro. Auch gefragt sind Kassenärztinnen und -ärzte laut Dachverband. So habe es im Jahr insgesamt rund 125 Mio. E-Card-Steckungen gegeben, was jeweils einem Patientenkontakt entspricht.

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„Natürlich arbeiten Kassenärzte wesentlich mehr“

In der Studie wurden Einflussfaktoren wie Fachgruppenzugehörigkeit oder das Vorhandensein einer Hausapotheke mit berücksichtigt. Bei den ausgewiesenen Einkünften der Ärztinnen und Ärzte sind Ausgaben für Personal, Betriebskosten, Sozialversicherungsbeiträge und EDV-Kosten abgezogen. Die Arbeitszeit wurde hingegen nicht berücksichtigt. „Natürlich arbeiten Kassenärzte wesentlich mehr als Wahlärzte“, gab auch Andreas Huss, Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger, zu.

Was Huss stört, sind die großen Einkommensunterschiede in den unterschiedlichen Fachgruppen. So verdienen Ärztinnen und Ärzte in der sogenannten Zuwendungsmedizin – also etwa Zahn-, Haus- und Kinderärzte – weit weniger als jene, die mit mehr Technik arbeiten, also etwa in der Radiologie oder der Inneren Medizin. Dies sei auch regelmäßig Thema bei den Honorarverhandlungen mit der Ärztekammer, betonte Huss.

Dachverband will mit Einkommen werben

Bereits 2015 hat der Dachverband die Ärzteeinkommen erhoben, auch die nun präsentierte Folgestudie bestätigt laut Huss den Trend: „Als Kassenarzt kann man in Österreich sehr, sehr gut verdienen.“ So gebe es keine Ärztegruppe, die mehr verdient – vor Wahl- und Spitalsärzten und -ärztinnen. „Wir wollen dieses Einkommen auch als Werbung verwenden für die Kassenarzttätigkeit“, so Huss.

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