Der freiheitliche Hofburg-Kandidat Walter Rosenkranz zeigte sich nach den ersten Hochrechnungen trotz der Absoluten für seinen Herausforderer Alexander Van der Bellen „sehr zufrieden“ mit seinem Abschneiden. Zwar sei das erste Ziel, eine Stichwahl, nicht erreicht worden, sagte er zur APA. Allerdings das zweite, nämlich den zweiten Platz zu erreichen. Zudem habe das Hochrechnungsergebnis auch alle Umfragen übertroffen.
Seinen Herausforderern – inklusive Amtsinhaber Van der Bellen – gratulierte Rosenkranz und fügte hinzu: „Ich habe sie auch ein bisschen lieb gewonnen.“ Bereits am Montag will der FPÖ-Kandidat wieder in seinem Büro als Volksanwalt arbeiten, kündigte er an.
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Zuvor ging es für Rosenkranz aber noch zur freiheitlichen Wahlparty, die im Wiener Innenstadtlokal Vino – direkt neben der ÖVP-Parteizentrale – stattfand. Zwar war der Andrang überschaubar, die Stimmung jedoch durchaus optimistisch und mit fortschreitender Zeit zunehmend ausgelassen. Gegen 19.30 Uhr wurde Rosenkranz zu Falcos „Helden von heute“, zu dem bereits Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache des öfteren bei Veranstaltungen eingezogen war, mit Applaus begrüßt.
Man habe es leider nicht geschafft, Van der Bellen „in seine wohlverdiente Pension zu schicken“, bedauerte Rosenkranz zwar vor seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, aber „die Österreicher und Österreicherinnen haben entschieden und das müssen wir auch entsprechend akzeptieren“, sagte er. Außerdem sei das blaue Ergebnis von vielen Meinungsforschern nicht prognostiziert worden. „Der Beinschabismus lebt nach wie vor fröhliche Urständ“, meinte Rosenkranz in Anspielung auf die ÖVP-Umfrageaffäre.
Wer bei der blauen Wahlparty – wie bereits beim Wahlkampfabschluss nicht erschienen war: FPÖ-Obmann Herbert Kickl, der wegen eines grippalen Infekts zu Hause bleiben musste.