Der Rektor der Montanuni Leoben, Wilfried Eichlseder, wird neues Mitglied im Gründungskonvent der TU Linz, das hat das Wissenschaftsministerium Dienstagnachmittag bekannt gegeben. Eichlseder folgt dem Rektor der Universität für Angewandte Kunst, Gerald Bast, nach. Dieser hatte am Montag wegen Befangenheit von Personen im Konvent sowie fehlender Inhalte sein Mandat zurückgelegt.
Rücktritt sorgt für Wirbel
Mit der raschen Nachnominierung könne die Arbeit des Gründungskonvents zügig fortgesetzt werden, hieß es weiters vom Ministerium. Eigentlich hätten bereits am Dienstag vor dem Gremium die ersten Hearings für die Funktion des Gründungspräsidenten des Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) stattfinden sollen. Bast sah ein zielgerichtetes Arbeiten im Konvent nicht mehr als gegeben an, da Mitglieder befangen seien. So ist etwa der Vizerektor der Johannes Kepler Uni (JKU), Christopher Lindinger, Mitglied im Konvent und hätte über die Gründungspräsidenten-Bewerbung des Noch-JKU-Rektors Meinard Lukas mitentscheiden müssen.
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SPÖ-Landeschef Michael Lindner reagierte mit harscher Kritik: Seiner Ansicht nach scheue man „seit Beginn offenbar diese Debatte, was genau diese Digital-Uni für die Uni-Landschaft, die Studierenden und den Standort leisten kann und soll.“ Er forderte einmal mehr, dass die von seiner Partei geforderte „Enquete im Frühjahr stattfindet“.
Dörfel fordert Ruhe
Irritiert zeigte sich indessen OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel von den Äußerungen Lindners: „Hier geht es um die Zukunft unseres Landes und das sollte nicht als Bühne für parteipolitische Spielchen herangezogen werden! Für den Gründungskonvent wurde vom zuständigen Wissenschaftsministerium bereits Wilfried Eichlseder, Rektor der Montanuni Leoben, rasch nachnominiert, dadurch kann auch der ursprüngliche Zeitplan eingehalten werden. Wichtig ist auch dass der Gründungskonvent in Ruhe und frei von parteipolitischen Zurufen der anderen Fraktionen weiter seine Arbeit verrichten kann. Es ist nur schade, dass die SPÖ offensichtlich die Interessen der Partei vor die Zukunftschancen des Landes und der kommenden Generationen stellt.“
„Die SPÖ stellt die Interessen der Partei offensichtlich vor die Zukunftschancen des Landes.“
Christian Dörfel
OÖVP-Klubobmann