Zum Abschluss ihrer Dialogtour präsentierte Bildungsreferentin LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) am Freitag das Ergebnis. Nach zahlreichen Gesprächen mit Eltern, Pädagogen, Gemeinde- und Städtebund sowie Gewerkschaften, schnürte sie ein sechs Millionen dotiertes Maßnahmenpaket. „Unser großes gemeinsames Ziel ist die bestmögliche Bildung und Betreuung für die uns anvertrauten Kinder und die größtmögliche Unterstützung für ihre Eltern. Eine Voraussetzung dafür ist für sie die laufende Verbesserung des Arbeitsumfeldes der Pädagoginnen und Pädagogen. Daran arbeiten wir tagtäglich. Deshalb freut es mich, dass wir auf Basis der vielen Gespräche umfassende kurz- und mittelfristige Maßnahmen entwickelt haben, mit deren Umsetzung sofort begonnen werden kann“, so Haberlander.
Ausbildung und Umfeld
„Dieses Paket ist ein wichtiger Schritt mit zwei Stoßrichtungen. Zum einen sollen bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlastet werden. Zum anderen soll insbesondere in die Ausbildung der neuen Mitarbeiter investiert werden, damit mehr Personal für die bedeutende Arbeit im Bereich der Kinderbildung und –betreuung gewonnen werden kann.“
Über das Bildungskonto des Landes OÖ werden beispielsweise 500.000 Euro für Ausbildungsmaßnahmen im Bereich der Elementarpädagogik, insbesondere für Umsteiger und Quereinsteiger bereitgestellt.
Ab dem Arbeitsjahr 2023/24 soll zudem die Aliquotierung der Vorbereitungszeit für gruppenführende Pädagogen entfallen. Ihnen bleibt damit mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung der Arbeit mit den Kindern. Die dadurch entstehenden Kosten in Höhe von drei Millionen Euro pro Jahr werden durch das Land OÖ getragen.
Zusätzliche Mittel gibt es auch für 80 neue Mitarbeiter in Einrichtungen für Integration (eine Mio. Euro) sowie Gruppen, die eine Größe von 23 Kindern überschreiten (500.000 Euro).
„In Oberösterreich stärken wir Familien. Wir unterstützen Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen, indem wir die Betreuungsangebote kräftig ausbauen und die Arbeitsbedingungen laufend verbessern,“ist auch Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) überzeugt.
SPÖ will „großen Wurf“
Als „längst überfällig“ bezeichnete der gf. SPÖ-Klubvorsitzende Michael Lindner das präsentierte Paket. Ihm gehen die Maßnahmen aber nicht weit genug, es brauche einen „Offensiv-Plan für die nächsten fünf Jahre“. So fordert Lindner etwa eine Reduzierung der Gruppengrößen, obwohl sein Parteikollege, der Linzer Bgm. Klaus Luger, das zuletzt als völlig illusorisch bezeichnete. Offenbar ist man sich innerhalb der SPÖ in diesem Thema derzeit nicht einig.
Äußerst bildhaft reagierte der Grüne Bildungssprecher Reinhard Ammer auf die angekündigten Maßnahmen. Diese seien „ein leichter Sprühregen auf verdorrte Erde, dem nun weitere kräftige Güsse folgen müssen“. Er fordert eine bessere Entlohnung, um mehr Menschen in den Beruf zu bringen.