Noch drei Siege fehlen der Selecao bis zur ersehnten „Hexa“, dem sechsten Titel bei einer WM-Endrunde. Um diesem einen weiteren Schritt näherzukommen, müssen die Samba-Kicker am Freitag im achten Viertelfinale in Serie den amtierenden Vizeweltmeister aus dem Weg räumen.
Dann sind die nächsten Tanzeinlagen, wie nach den Toren beim 4:1 im Achtelfinale gegen Südkorea, vorprogrammiert.
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Verständnis beim Gegner
„Das ist ein Ausdruck des Glücks und ein Teil der brasilianischen Kultur“, antwortete Real-Legionär Vinicius Junior auf die Kritik an den brasilianischen Jubelarien. Auch Teamchef Tite rechtfertigte sein Mitwirken: „Sie könnten meine Enkel sein und ich habe eine Verbindung zu ihnen. Und wenn ich tanzen muss, um eine Verbindung zu ihnen herzustellen, dann werde ich weiter mit ihnen tanzen.“
Verständnisvoll äußerte sich Kroatiens Teamchef Zlatko Dalic. Das entspreche ihrem Charakter, ihrer Tradition, ihrer Kultur, erklärte der 56-Jährige, der aber alles daran setzen will, mit seiner Mannschaft die Party zu crashen. „Es ist kein Fifty-fifty-Spiel, aber wir sind auch keine Außenseiter. Wir werden versuchen, gut zu sein“, versprach Dalic.
Steigerung notwendig
Dafür wird es aber einer Leistungssteigerung bedürfen. Bislang hatten die „Vatreni“ nur beim 4:1 in der Vorrunde gegen Kanada überzeugt. Im Achtelfinale gelang erst im Elfmeterschießen gegen Japan der Aufstieg. Diese Performance wird wohl nicht reichen, um Neymar und Co. zu stoppen.
Der wiedergenesene Superstar präsentierte sich zuletzt wie seine Nebenmänner Richarlison oder Vinicius in glänzender Form und erntete ein Sonderlob von Tite. „Jeder Spieler hat eine herausragende Eigenschaft, er ist das Zentrum, der die anderen noch besser macht“, sagte der 61-Jährige.
Noch kein Kroatien-Sieg
Auch die Statistik spricht für die Selecao, die drei der bisherigen vier Aufeinandertreffen mit den Kroaten für sich entschied, einmal gab es ein Remis. Bei WM-Endrunden gingen beide Spiele an den Rekordweltmeister: 2014 beim Heimturnier (3:1) und 2006 in Deutschland (1:0), jeweils in der Vorrunde. Die Tanzeinlagen für den nächsten Coup sind wohl längst einstudiert.