Weltmeister Max Verstappen hat im Qualifying für den letzten Formel-1-Grand-Prix des Jahres die Bestzeit erzielt. Der Red-Bull-Pilot holte sich am Samstag in Abu Dhabi seine 20. Karriere-Pole-Position und wird am Sonntag (14.00 Uhr/live ServusTV, Sky) vor seinem Teamkollegen Sergio Perez und Ferrari-Mann Charles Leclerc in das Finale starten. In der WM ist noch offen, ob Perez oder Leclerc hinter Verstappen den zweiten Platz belegt.
Beide halten jeweils bei 290 Punkten, der Monegasse Leclerc hat jedoch heuer mehr Siege geholt, was ihm aktuell den Vorteil gibt. Verstappen erkundigte sich sofort, nachdem er über die Ziellinie gefahren war, nach dem kollektiven Abschneiden und wirkte erleichtert, als er von der Vollbesetzung der ersten Startreihe hörte. Perez lobte einen „guten Job“ des Teams, wie der Mexikaner sagte. „Das Wichtigste ist, dass ‚Checo‘ vor Charles bleibt, also werden wir alles dafür tun“, versprach Verstappen. Leclerc meinte: „Es dürfte mit Checo spannend werden.“
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Vor einer Woche in Brasilien hatte Verstappen Perez die Schützenhilfe verwehrt. Der Niederländer weigerte sich in den letzten Momenten des Rennens in Sao Paulo energisch, seinen Stallgefährten überholen zu lassen, obwohl das die Anordnung der Teamleitung gewesen war. Verstappen beendete den Grand Prix auf dem für ihn sportlich bedeutungslosen sechsten Platz, Perez war Siebenter. In Abu Dhabi betonten alle Beteiligten, dass diese Verwerfungen mittlerweile gekittet seien und alle im Team an diesem Wochenende an einem Strang ziehen würden.
Nach dem Doppelsieg von Mercedes zeigte sich Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko erfreut, „dass die alte Rangordnung“ wieder hergestellt wurde. Die „Silberpfeile“ von Lewis Hamilton und George Russell kamen nur auf die Plätze fünf und sechs, Carlos Sainz war im zweiten Ferrari Vierter. „Was uns noch mehr ermutigt, sind die Long Runs“, gab Marko auf ServusTV einen Einblick. Könne man das im Rennen bestätigten, „sollte das Ziel neuer Rekord an Einzelsiegen und Eins-zwei in der WM in Nähe rücken“.
Sebastian Vettel belegte im Aston Martin den neunten Platz. Der viermalige Weltmeister wird seine Formel-1-Karriere nach dem Rennen auf dem Yas Marina Circuit beenden. „Ich glaube, insgesamt war es sehr gut. Es hat viel Spaß gemacht“, sagte der 35-jährige Deutsche. „Mit dem neunten Platz haben wir ein Auto schlagen können. Ich weiß, das klingt nicht nach viel, aber für uns ist das viel.“
Die Titelentscheidungen in der Formel 1 sind – ungleich zum Vorjahr – vor dem letzten Akt längst gefallen. Verstappen hat seine zweite Weltmeisterschaft eingefahren, Red Bull ist bei den Konstrukteuren Champion.