Feller in der „Form seines Lebens“ in Kitzbühel-Slalom

Es kann einem Team nichts Besseres passieren, als den derzeit Weltstärksten in den eigenen Reihen zu haben. Und wenn dieser als dreifacher Saisonsieger im Roten Trikot am Start seines wichtigsten Rennens, dem Weltcup-Slalom am Sonntag auf dem Kitzbüheler Ganslernhang steht (10.30/13.30/live ORF 1), dann weiß auch Manuel Feller selbst, dass er bisher einen „sehr guten Job“ gemacht hat.

Der Tiroler Feller fährt die stärkste Saison seiner Karriere, er agiert überlegter und stabiler als in früheren Jahren, setzt die Attacken gezielter. „Es war ein super Start, besser geht es fast gar nicht. Es ist schön, mit so einer Form zu den Heimrennen zu kommen“, sagte der 31-Jährige in einer Medienrunde in Kitzbühel. Davor hatte er sogar von „der Form seines Lebens“ gesprochen. Doch sei jeder Hang anders und aufgrund der kalten Temperaturen werde auch der Schnee wieder anders sein und die Karten daher neu gemischt.

Lesen Sie auch

„… und ein bissl mit Genuss“

Der Rummel und die ihm entgegengebrachte Aufmerksamkeit in Kitzbühel seien größer als anderswo, ebenso die Anspannung vor dem Slalom. Aber wenn er im Starthaus stehe, verspüre er das gleiche Kribbeln wie bei jedem Rennen, und wenn das Türl aufgehe, werde er machen, was er immer mache. „So schnell wie möglich und mit bissl Genuss.“

Im Vorjahr ging Feller als Halbzeitführender in das Finale, dort fädelte er in einer Haarnadel-Kombination ein. „Es ist nicht so, dass einem solche Gedanken nicht in den Kopf kommen. Die Gedanken hat man nicht unter Kontrolle. Aber ich habe sehr viel dazu gelernt. Ich gehe das so lange im Kopf durch, bis ich die Passage fehlerfrei fahre.“ Wenn die Gedanken kommen, sei es wichtig, sich darauf zu konzentrieren, was man als nächstes denkt. „Das sind gute Schwünge. Viele gute Schwünge.“

Für die neue Chance auf einen Heimsieg des Fieberbrunners stehen die Vorzeichen noch besser. „Letztes Jahr habe ich gesagt, ich weiß nicht, ob ich nochmals in so einer Form herkomme. Jetzt ist sie noch besser. Das Material gibt mehr Spielraum, die Schwünge sind harmonischer, alles ist geschmeidiger und runder.“

Bei rhythmischen Läufen kann sich Feller auf die Automatismen verlassen. „Wenn nicht, muss ich sehr gut besichtigen, mir einen Plan zurechtlegen und an jeder Stelle wissen, was man zu tun hat. Wie viel Risiko man eingehen kann und muss, um ein Podium zu machen oder Rennen zu gewinnen.“

Kitzbühel-Sieg „eines der größten Ziele“

Und Kitzbühel zu gewinnen, ist schon eines der größten Ziele von Feller. Daher sagte er auch in Richtung seines aktuell größten Konkurrenten, des Norwegers Atle Lie MGrath: „Er soll mir die nächsten zwei Rennen noch geben, dann kann er tun, was er will.“ Denn auf Kitzbühel folgt mit dem Nightrace in Schladming der nächste Heimklassiker.

„Absolut“ hilfreich sei es, im derzeit stärksten Slalomteam zu trainieren, sagte der Adelboden-Dritte Dominik Raschner. „Man kann sich doch einiges abschauen von den Teamkollegen. Man weiß, das ganze Team ist aktuell sehr stark drauf. Wir pushen uns gegenseitig, da wird man dann auch stärker.“ Fabio Gstrein schickte ein „richtig lässig, was du tust“ in Richtung Feller.

Sich im Training an der absoluten Weltspitze messen zu können, sei „sehr wichtig“, erklärte Michael Matt. Da es auch für ihn im Rennen schon teilweise funktioniert habe, gäbe das auch für das Training „Ruhe und Vertrauen“, sagte der Gurgl-Dritte. Adrian Pertl fehlt das Vertrauen indes noch ein bisschen. „Ich habe das Glück mit den Besten zu trainieren. Wenn man im Training dabei ist, weiß man, dass man aufs Podium fahren kann. Ich hoffe, dass ich noch näher an die Kollegen rankomme.“