„Leider ist es anders gekommen“

Ex-Steyr-Trainer Madlener über die Gründe des Abstiegs und die Zukunft

Trainer Daniel Madlener bedauert das Ende des Projektes Vorwärts Steyr, sieht seine Zukunft weiter im Fußball.
Trainer Daniel Madlener bedauert das Ende des Projektes Vorwärts Steyr, sieht seine Zukunft weiter im Fußball. © Bollwein/SEPA.Media/picturedesk.com

Während Zweitliga-Absteiger BMD Vorwärts Steyr an der Verpflichtung eines neuen Trainers arbeitet, packt dessen Vorgänger Daniel Madlener aktuell seine Sachen für die Rückkehr nach Vorarlberg.

Davor nahm sich der 58-jährige Jahrhundertspieler der Rot-Weißen Zeit für ein Gespräch mit dem VOLKSBLATT, in dem er auf 22 Monate in Steyr (58 Spiele/Punkteschnitt 1,19) zurückblickte.

VOLKSBLATT: Herr Madlener, wie würden Sie Ihre Zeit in Steyr beschreiben?

DANIEL MADLENER: Es waren zwei tolle und intensive Jahre. Natürlich ist ein gewisser Wehmut dabei, Steyr ist einfach etwas Besonderes für mich. Ich haben vom ersten bis zum letzten Tag Spaß gehabt.

Woran ist man in dieser Saison gescheitert?

Vor allem daran, dass wir in einzelnen Spielen leichtfertig Punkte verschenkt haben. Und die Auswärtsschwäche (nur 8 Punkte/Anm.) hat uns im Endeffekt den Abstieg gekostet. Wir haben zwar immer wieder gute Leistungen gezeigt, aber zu wenige Punkte geholt.

Man ist eigentlich von Beginn weg im Abstiegskampf und damit gewaltig unter Druck gestanden.

Es hat schon mit dem Umbruch nach einem tollen Frühjahr und einer schwierigen Vorbereitung begonnen. Bis zum ersten Meisterschaftsspiel hin haben wir es geschafft, halbwegs eine Mannschaft zu formen. Aber wir waren dann gleich unter Druck. Nur bin ich trotzdem auch stolz, dass wir das immer wieder gemeistert haben — mit Höhen und Tiefen. In Spielen, in denen wir es in die richtige Richtung bringen hätten können, haben wir uns leider immer wieder um die Früchte gebracht.

Gibt es Dinge, die Sie rückblickend anders machen würden?

Dass ich die eine oder andere Entscheidung im Nachhinein anders treffen würde, könnte sein. Nur eines ist auch klar: Wir im Trainerteam haben versucht, in jedem Bereich bestmöglich zu arbeiten, einen Teamgeist zu entwickeln sowie einen attraktiven und intensiven Fußball zu spielen. Und ich glaube, dass wir auf einem guten Weg dorthin waren und das auch schon gezeigt haben.

Würden Sie sich als gescheitert sehen in Steyr?

Sagen wir so: Ich bin gekommen, um hier längerfristig zu bleiben und am Ende ist nicht ganz das herausgekommen, was ich mir gedacht habe. Wir sind von Anfang an alles mit Begeisterung angegangen, haben vieles entwickelt. Leider ist es so gekommen, dass wir es am Ende nicht ernten haben können. Wohin die Reise hätte gehen können, hat man nach dem ersten Frühjahr gesehen. Die Konstellation und die Möglichkeiten sind aber eben so, dass wir wissen, dass es immer eine kurzfristige Geschichte ist, weil eben kein Spieler einen längeren Vertrag zu diesen Bedingungen unterschreibt. Dann startest du immer wieder relativ neu an.

Gutes Stichwort: Was ist nun Ihr Plan für die Zukunft?

Einfach loslassen. Ich habe hier ganz viel investiert, die meiste Zeit im Stadion verbracht. Ich war überzeugt, hier etwas Längerfristiges entwickeln zu können, leider ist es etwas anders gekommen.

Wollen Sie im Fußball bleiben?

Ich bin offen für Neues, habe gesehen, dass mir dieser Job einfach Spaß macht.

Mit Ex-Vorwärts-Trainer DANIEL MADLENER sprach Tobias Hörtenhuber

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