Mehr Gefühl, weniger Kraft

Große Herausfordeurng für Michael Hayböck bei heutiger Rückkehr in Skisprung-Zirkus

Michael Hayböck hofft, bald wieder die Weltcup-Schanzen hinuntersegeln zu können. Heute gibt er einmal das Comeback im Continentalcup.
Michael Hayböck hofft, bald wieder die Weltcup-Schanzen hinuntersegeln zu können. Heute gibt er einmal das Comeback im Continentalcup. © AFP/Makovec

Wenn bei einem Skispringer ein Bein kräftiger und besser dehnbar ist als das andere, dann ist das eher suboptimal. Weil sich bei Michael Hayböck die Schmerzen (bis hin zu Ausfällen) vor der Bandscheiben-OP vor allem auf das linke Bein konzentrierten, steht der Oberösterreicher genau vor diesem Problem der Seitlichkeit.

Olympia im Hinterkopf

„Das kann man nicht mit zwei, drei Wochen ausgleichen“, meinte Hayböck über die große Unbekannte, mit der er auf die Schanze ging — um dann die Bestätigung zu erhalten: „In unserem Sport kann man auch mit Rhythmus und Gefühl viel erreichen.“

Das soll dem 30-Jährigen auch heute und am Dienstag beim Wettkampf-Comeback im Continentalcup in Engelberg gelingen, auch wenn er nicht mit einer Ergebnis-Erwartung am Start steht. „Es soll einfach ein weiterer Schritt in der Entwicklung sein.“ Das nächste Etappenziel des Weges ist mit dem Start beim Tourneespringen in Innsbruck markiert. Gedanken an den absoluten Saison-Höhepunkt, die Olympischen Spiele in Peking, will der „Hai“ noch nicht zu viele verschwenden, auch wenn er zugibt: „Es ist schon im Hinterkopf ein riesengroßes Ziel.“ Allerdings müsse alles zusammenpassen, dessen ist sich der Kirchberg-Theninger bewusst. „Mit meiner Vorgeschichte wäre es ein Zuckerl.“

Was sich auf alle Fälle ausgehen sollte, ist die Skiflug-WM im März. Da hat er eine Rechnung offen, sprang Hayböck im Vorjahr doch direkt aus der Corona-Quarantäne als Vierter nur knapp an Edelmetall vorbei. „Das ist eine große Motivation.“

„TV-Analyst“ Hayböck

Aktuell sind es aber die kleinen Schritte nach vorne, über die sich der Sieger von fünf Weltcupspringen am meisten freut.

Video
Ich möchte eingebundene Social Media Inhalte sehen. Hierbei werden personenbezogene Daten (IP-Adresse o.ä.) übertragen. Diese Einstellung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in der Datenschutzerklärung oder unter dem Menüpunkt Cookies geändert werden.

Diese Vorwärts-Entwicklung attestierte „TV-Beobachter“ Hayböck auch seinen Kollegen. „Ich bin sehr zufrieden mit ihnen“, schmunzelte er. „Natürlich läuft beim einen oder anderen noch nicht alles perfekt. Aber es ist sicher noch einiges möglich im Laufe der Saison.“ In die Rolle des Top-Favoriten für die 70. Vierschanzentournee, die am Dienstag mit der Oberstdorf-Quali beginnt, sprang sich aber kein ÖSV-Adler. „Das ist ganz klar Ryoyu Kobayashi“, legte sich Hayböck wenig überraschend auf den Japaner fest.

Von Tobias Hörtenhuber

Das könnte Sie auch interessieren