Fußball-Weltmeister Argentinien um sein in die Jahre kommendes Aushängeschild Lionel Messi will bei der Copa America den nächsten Titel abräumen. Schlägt die „Albiceleste“ am Sonntag (Montag, 2 MESZ) auch in Messis neuer Heimat Miami zu, hätte man den 16. Triumph bei dem Kontinentalturnier und damit den alleinigen Rekord geschafft.
Gegen den bisher einmaligen Copa-Sieger Kolumbien sind die Argentinier nur leichter Favorit. Es könnte eine Ära zu Ende gehen.
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Argentinien steht zum 30. Mal im Finale der Copa, das im Hard Rock Stadium mit einer Halbzeit-Einlage von Latin-Popstar Shakira über die Bühne gehen wird, und ist auch Titelverteidiger.
„Ich bin sehr glücklich, hier zu sein und ein weiteres Finale der Copa America erreicht zu haben. Das war das Ziel“, sagte Mittelfeldspieler Alexis Mac Allister. „Aber wir müssen uns gut vorbereiten, denn es wird sehr schwer werden.“
Die Mannschaft von Trainer Lionel Scaloni setzte sich im Semifinale mit 2:0 gegen Copa-America-Debütant Kanada durch und baute damit seine Serie auf zehn ungeschlagene Spiele in allen Wettbewerben aus.
Wirklich brenzlig und nervenaufreibend gestaltete sich für Messi und Co. nur das Viertelfinale gegen Ecuador, das erst mit 4:2 im Elfmeterschießen gewonnen wurde. Kapitän Messi selbst war es, der in Houston den ersten Elfer verschoss.
Da der 37-Jährige von Inter Miami danach gegen Kanada anschrieb, hat er nun als zweiter Spieler neben dem Brasilianer Zizinho bei sechs Ausgaben der Copa getroffen. Dass er bei der nächsten, erst 2028 angesetzten noch einmal dabei sein wird, gilt als praktisch ausgeschlossen.
Vielmehr denkt der Ex-Star des FC Barcelona und achtmalige Weltfußballer laut Medienberichten daran, seine internationale Karriere nach dem Spiel am Sonntag zu beenden.
In dieser Woche heizte Messi die Spekulationen an, als er sagte, er trage seine “letzten Kämpfe“ auf der internationalen Bühne aus. Teamkollege Angel Di María hat bereits beschlossen, dass nach der Südamerika-Meisterschaft das Kapitel „Seleccion“ für ihn endet.
Kolumbien wartet seit 2001 auf seinen zweiten Copa-Titel. „Los Cafeteros“ bezwangen im Halbfinale Uruguay – in einem skandalumwitterten Spiel mit Faustkampf-Szenen – mit 1:0. Das seit 28 Partien ungeschlagene, zeitweise spektakulär aufgeigende Team ist mit Legionären gespickt, die sich rund um den Globus verteilen.
Namhafte Akteure in der Truppe des argentinischen Trainers Nestor Lorenzo sind etwa Luis Díaz von Liverpool und James Rodríguez vom FC São Paulo. Der seit Samstag 33-Jährige ist laut dem Statistik-Anbieter Opta der Spieler, der im Laufe des Turniers die meisten Chancen (17) gehabt hat. Ein Tor schoss er selbst, dazu lieferte er sechs Vorlagen.