Oedt-Boss drückt den anderen die Daumen

Vor dem Start der OÖ-Liga hofft Franz Grad auf eine starke Performance der Konkurrenz

Oedt (Huskic, M.) gilt als großer Favorit. Klub-Boss Franz Grad will davon aber nichts wissen und wünscht sich einen anderen Meister.
Oedt (Huskic, M.) gilt als großer Favorit. Klub-Boss Franz Grad will davon aber nichts wissen und wünscht sich einen anderen Meister. © picturedesk.com/Scharinger

Mit der Begegnung zwischen Bad Ischl und Edelweiß Linz wird am Freitag die neue Saison in der Fußball-OÖ-Liga angepfiffen. Die Aufstiegs-Frage wird wohl wieder das bestimmende Thema.

Es geht los. Ab Freitag rollt auch in der Fußball-OÖ-Liga endlich wieder der Ball. Und es verspricht eine spannende Saison zu werden. Vor allem Aufsteiger und Landescupsieger Bad Schallerbach wird mit einem starken Kader für Furore sorgen können.

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Praktisch alle Trainer und Funktionäre der Konkurrenten sehen das Team von Coach Erich Renner ganz vorne mit dabei „Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben“, meinte Sportchef Harald Ruckendorfer nüchtern und selbstbewusst. Während die Hausruckviertler mit Meister Oedt zum absoluten Favoriten erklärt wurden, hält Ruckendorfer den Ball (noch) flach.

Aufstiegsfrage vertagt

Das Thema Aufstieg wurde bis dato (noch) nicht besprochen. „Wir wollen jetzt erstmal so richtig in der neuen Liga ankommen. Spätestens zur Winterpause wird man schon sehen, wohin die Reise geht“, erklärte der Funktionär, dessen Team ausgerechnet vom wohl härtesten Konkurrenten um den Spitzenplatz nur das Beste gewünscht wird. „Ich hoffe, sie können uns das Wasser reichen“, betonte Oedt-Mäzen Franz Grad. Die Trauner sind im Falle eines Meistertitels in dieser Saison endgültig zum Aufstieg verpflichtet. Verzichtet man wiederholt darauf, geht es einen Stock tiefer in die Landesliga.

„Ich drücke Bad Schallerbach wirklich alle Daumen“, verriet der 84-Jährige. Nachsatz: „Unser Saisonziel ist ohnehin Platz zwei. Dazu sehe ich uns heuer nicht ganz so stark. Ein Aufstieg kommt für uns in Oedt nach wie vor nicht in Frage. Daher wäre Bad Schallerbach als Meister wünschenswert.“

Den Glauben verloren

An eine etwaige Reform der Regionalliga, damit diese für Oedt auch attraktiv sein könnte, glaubt der Unternehmer nicht mehr: „Das ist mit diesem ÖFB-Präsidium leider unmöglich. Die handelnden Herren halten an den veralteten Strukturen fest“, erklärte Grad. „Das aktuelle Format widerspricht dem Amateurismus. Unsere Spieler arbeiten 40 Stunden. Wenn am Freitag ein Spiel in Kärnten ansteht, geht sich das einfach nicht aus“, erklärte der Spediteur.

Reiter mit neuen Ideen

Eine Premiere ist die Spielzeit auch für Stefan Reiter, der in seine erste Saison als Liga-Gruppenobmann geht. Der ehemalige Manager der SV Ried und von Blau-Weiß Linz sieht vor allem in der Vermarktung der Liga große Chancen und viel Potenzial. „Die Liga an sich ist ein tolles Produkt. Es wird guter Fußball gespielt, die Präsenz in den Medien mit beispielsweise einer eigenen Fernsehsendung ist hoch. Wenn alle Vereine an einem Strang ziehen, ist aber noch sehr viel mehr möglich“, betont der 62-Jährige, der mit der Regionalliga in der aktuellen Form auch nicht die größte Freude hat.

„Weltweit einzigartig“

„Im Westen fahren Salzburger Klubs über das Ausland zu den Auswärtsspielen in Tirol oder Vorarlberg. Das ist wahrscheinlich weltweit einzigartig und sicher nicht Sinn der Sache. Bezüglich einer Reformierung braucht es aber viel Überzeugungsarbeit. Und die bin ich jedenfalls bereit zu leisten“, verriet Reiter.

Der Innviertler selbst, sieht sich als erster Dienstleister der Klubs und ist um deren Wohl bemüht. „Wir müssen unbedingt schnellstmöglich für Klarheit in Auf- und Abstiegsfrage sorgen. Die Klubs brauchen Sicherheit. Dass die Vereine zu Beginn der Saison nicht wissen wie viele Absteiger es geben wird, ist Wahnsinn.“

Von Christian Baumberger

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