ÖFB-U20 nach 0:2 gegen Japan als Zweiter ins WM-Achtelfinale

El Sherif rückte mehrmals in den Mittelpunkt © APA/AFP/RAUL ARBOLEDA

Österreichs U20-Frauen-Nationalteam hat bei der WM in Kolumbien im dritten Spiel die erste Niederlage kassiert. Die Auswahl von Teamchef Markus Hackl zog am Montag im „Finale“ um Platz eins in Pool E in Bogota gegen Turnier-Mitfavorit Japan völlig zurecht mit 0:2 (0:1) den Kürzeren und hat dadurch im Achtelfinale nun mit dem überlegenen Gruppe-F-Sieger Nordkorea zum Start der K.o.-Phase am Donnerstag (23.30 Uhr) eine ganz schwere Aufgabe vor sich.

Hinzu kommt Reisestress, wird doch in Medellin gespielt. Japan hingegen tritt am Freitag (03.00 Uhr) neuerlich in Bogota an und als Gegner wartet mit dem Gruppe-D-Zweiten Nigeria ein von der Papierform deutlich leichterer. Die Nordkoreanerinnen sind zweifacher U20-Weltmeister und werden im Kampf um Titel Nummer drei sehr hoch gehandelt. Das unterstreichen auch die Ergebnisse von 6:2 gegen Argentinien, 9:0 gegen Costa Rica und 2:0 gegen die Niederlande im bisherigen Turnierverlauf.

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Die Österreicherinnen kassierten nach dem 2:1 gegen Ghana und 3:1 gegen Neuseeland die erste Niederlage, da Maya Hijikata (38., 79.) zuerst per Kopf traf und im Finish ein weiteres Mal kaltschnäuzig abschloss. Die „Young Nadeshiko“ sind somit nach einem 7:0 gegen Neuseeland und 4:1 gegen Ghana weiter makellos unterwegs.

Hackl nahm vier Umstellungen gegenüber dem zweiten Gruppenspiel vor, gönnte dabei etwa auch Kapitänin Chiara d’Angelo eine Pause. Geändert wurde auch die Grundordnung mit dem Wechsel auf eine Fünferkette, um hinten dicht machen zu können. Die ÖFB-Truppe stand sehr tief, trotzdem gelang es den Asiatinnen immer wieder mit Kombinationen durchs Zentrum gefährlich zum Abschluss zu kommen.

Manaka Matsukubo (24., 34), Kapitänin Shinomi Koyama (31.) und Hijikata (36.) verfehlten das Tor, zudem reagierte Mariella El Sherif bei Abschlüssen von Miyu Matsunaga (25.) und Hijikata (37.) glänzend. Die Torfrau von Carl Zeiss Jena konnte in der Folge auch noch einen Okamura-Kopfball abwehren, war gegen den Kopfball-Abstauber von Hijikata aber machtlos. Erst in der 45. Minute kamen die Österreicherinnen erstmals in der Offensive zur Geltung, da konnte Valentina Mädl einen Kopfball nicht gefährlich aufs Tor bringen.

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Japans Teamchef Michihisa Kano ließ zur Pause wichtige Akteurinnen in der Kabine, auch am Feld merkte man, dass sein Team darauf bedacht war, Kräfte für die weiteren Partien zu sparen. Die ÖFB-Auswahl geriet dadurch nicht mehr so in Bedrängnis, konnte sich vorne aber neuerlich kaum entfalten. Das Gefährlichste blieb ein zu schwach ausgefallener Abschluss von Julia Keutz (61.). Die sechsfachen Asienmeisterinnen machten im Finish noch alles klar, Hijikata schloss nach einem Ideallochpass trocken ab und jubelte über ihren vierten WM-Treffer. Einen fünften verhinderte die Latte (89.).

Trotz der Niederlage fiel das Fazit von Teamchef Markus Hackl überwiegend positiv aus, „weil wir jene Gegner, die in unserer Reichweite liegen, schlagen konnten. Mit sechs Punkten und dem historischen Achtelfinaleinzug können wir sehr zufrieden sein“, sagte der Coach.