ÖOC-Präsident Stoss hätte sich „persönlich mehr erwartet“

Stoss hofft auf starke zweite Olympia-Hälfte für Österreich © APA/GEORG HOCHMUTH

ÖOC-Präsident Karl Stoss hat in einer Zwischenbilanz bei Olympia in Paris erklärt, dass die sportliche Bilanz aus österreichischer Sicht nicht das sei, was er sich „persönlich erwartet hätte“. Aber man habe noch „einige heiße Eisen im Köcher“ und es sei „nicht aller Tage Abend“. Österreich hält bei einer Bronzemedaille durch Judokämpferin Michaela Polleres sowie drei fünften Rängen durch Lubjana Piovesana (Judo), Sofia Polcanova (Tischtennis) und Nadine Ungerank (Schießen).

Sechste wurden Laura Stigger (Mountainbike) und Martin Espernberger (Schwimmen), dazu kommen weitere sieben Top-10-Plätze. Mehr als 50 der 81 Athletinnen und Athleten waren bereits im Einsatz. Es folgen u.a. noch Bewerbe mit Österreich in der Leichtathletik, im Synchronschwimmen, im Radsport, Klettern, Golf und Kitesurfen, wo Medaillenchancen vorhanden sind.

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Bei dem vor den Sommerspielen geäußerten Medaillenziel von fünf bis zehn bleibe er, sagte Stoss. „Das kann man durchaus noch in Betracht ziehen, da möchte ich nicht revidieren. Aber es ist kein Wunsch ans Christkind, es sind die Olympischen Spiele. Wir sind nach wie vor frohen Mutes und optimistisch. Ich bin überzeugt, wir werden noch die eine oder andere Medaille feiern.“ Man habe ungefähr Halbzeit. „Wir können uns auf eine sehr spannende zweite Hälfte gefasst machen.“

Von den Sportlerinnen und Sportlern, die bisher im Einsatz waren, hätten einige persönliche Bestleistungen gebracht, dazu gratuliere er. Aber bei manchen habe man persönliche Limits gesehen, wo sie in der Weltliga der Besten stehen. „Man kann Pech bei Auslosungen haben, kann gesundheitlich angeschlagen sein. Dann passt es im Moment am Tag X nicht, dass man Höchstleistungen erreicht und eine Medaille.“ 13-Top-10-Plätze seien nicht zu verachten. „Aber was am Ende des Tages zählt, sind eben Medaillen.“

Angetan ist Stoss von den Sportstätten, die für ihn „die besten“ sind. „Zumindest ich habe das noch nicht erlebt. Und London war schon großartig. Es sind gigantische Sportarten, diese Kulisse, diese Aufbauten. Da müssen sich nachfolgende Formate anstrengen. Olympia ist aber kein Einheitsbrei, jeder hat ganz unterschiedliche Konzepte. Paris hat die Latte hoch gelegt“, meinte er.

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Das Konzept, Spiele zu den Menschen zu bringen, sei aufgegangen. „Diese unendliche Begeisterung, die wir an jedem Venue erleben. Fast alles ist ausverkauft. Es ist eine unglaublich tolle Stimmung.“ Man hätte Ähnliches auch in Wien, merkte er an. „Aber es gibt keine Überlegungen wegen Wien, da müssten wir unsere Hausaufgaben machen, was die Sportinfrastruktur betrifft. Das müsste man jeder neuen Regierung mit in den Brotkorb legen.“

Dass viele Sportstätten in Paris in historischen Bauten oder in unmittelbarer Nähe dazu stattfinden, bringt viele Absperrungen und große Sicherheitsvorkehrungen mit sich. Er steige oft aus dem Auto aus und gehe das letzte Stück zu Fuß. „Da fällt mir kein Stein aus der Krone. Dann geht man und kriegt was von der Stimmung mit.“

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