Paralympics-Silber für Handbiker Frühwirth im Zeitfahren

Thomas Frühwirth holte bei den Paralympics Silber. © APA/GEORG HOCHMUTH

Das Rad-Einzelzeitfahren hat Österreichs Team bei den Paralympischen Spielen in Paris die dritte Medaille gebracht. In der Handbike-Klasse H4 eroberte der Steirer Thomas Frühwirth sein insgesamt viertes Paralympics-Silber. Sein erstes Gold verwehrte dem 43-Jährigen der Niederländer Jetze Plat nach 28,3 km und gut 41 Minuten um nur 2,71 Sek. Die bisherigen ÖPC-Medaillen in Paris hatten Speerwerferin Natalja Eder und Triathlet Florian Brungraber mit Bronze und Silber geholt.

„Unglaublich, einfach nur geil“, sagte ein emotionaler Frühwirth nach dem Medaillengewinn. „Ich bin mittlerweile eine alte Sau und kann mit den Jungs noch immer mithalten. Für mich ist es eine Ehre.“ Frühwirth gewann Silber, obwohl die direkte Vorbereitung alles andere als ideal gelaufen war. „Ich habe in dieser Woche viermal Durchfall gehabt und nicht schlafen können“, erklärte er.

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Der knappe Rückstand auf Gold machte Frühwirth deshalb nichts aus. „Ich hätte nicht mehr ausquetschen können. Ich habe keine Zwischenzeiten gehabt, ein kleines bisschen tut es weh. Aber ich habe vor zwei Tagen nicht einmal gewusst, ob ich starten kann.“ Die Medaille widmete er dem Bundesheer, dem Sportministerium, der Sporthilfe und dem österreichischen Volk. „Weil die zahlen mich dafür und deswegen bin ich da. Jeder, der mich kennt, weiß, die Medaille geht mir am Arsch vorbei. Was mich reizt, ist, da draußen zu leiden. Ich liebe den Sport, das ist eine Riesen-Passion und deswegen mache ich es.“

Schon Brungraber war im Triathlon nur von Plat geschlagen worden, und das nicht zum ersten Mal. Frühwirth teilte sich sein Rennen hervorragend ein. Bei der 5,8-km-Zwischenzeit hatte er gut 12 Sek. Rückstand auf den Sieger, bei Hälfte des Rennens mehr als 18 Sek., war ab da Zweiter und holte sukzessive auf. Ganz ging es sich aber nicht mehr aus, den „Oranje“ abzufangen. Der 42-jährige Tiroler Alexander Gritsch ging nach zweimal Bronze bei den Spielen 2021 in Tokio diesmal als Achter leer aus. Sein Rückstand auf den dritten Rang betrug rund 3:20 Minuten.

Routinier Frühwirth hatte in der Vorbereitung alles investiert, um sich erstmals einen Paralympics-Titel zu holen. Den finalen Feinschliff hatte er sich in einem vierwöchigen Höhentrainingslager unmittelbar vor den Spielen geholt. Die Strecke mit flachen Passagen und technischen Abfahrten hatte er als „Hollywood-Strecke“ bezeichnet, auf der er seine Stärken gut ausspielen können sollte. Eine weitere Chance dazu erhält er wie auch Gritsch am Donnerstag im für 16.00 Uhr angesetzten Straßenrennen. Seine Landsfrauen Swetlana Moshkovich und Cornelia Wibmer sind auch in Aktion.

Für Franz-Josef Lässer klappte es nach zwei Bahnbewerben und u.a. Rang vier in der Verfolgung erneut nicht mit einer Medaille, als Fünfter der Klasse C5 hielt er sich aber gut. Sein Rückstand nach 28,3 km auf den Drittplatzierten betrug knapp 27 Sekunden. Wolfgang Steinbichler kam in der Klasse T2 auf Platz sechs, gut eineinhalb Minuten hinter Bronze. Für die 2012 in London als Russin zu Bronze gefahrene 41-jährige Moshkovich wurde es in der H4-Kategorie Rang acht, auf eine Medaille fehlten nach 14,1 km gut zwei Minuten. Wibmer wurde 13.

Einen weiteren Einsatz hatte Schwimmerin Janina Falk, für die 21-Jährige wurde es über 200 m Lagen in 2:37,70 Min. Platz zehn, 2,72 Sek. fehlten auf den Finaleinzug. Schütze Josef Pacher wurde mit dem Gewehr über 50 m in der SH2-Kategorie mit 615,5 Zählern 20.

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