Rapid blamiert sich im Cup gegen Stripfing – Auch GAK out

Fußball: LASK und Austria mit knappen Siegen im Viertelfinale

Wurde spät eingewechselt und war fassungslos: Rapid-Torjäger Beljo © APA/MAX SLOVENCIK

Der SK Rapid hat sich im Achtelfinale des ÖFB-Cups blamiert. Der Finalist der vergangenen Saison unterlag am Mittwoch auf der Hohen Warte in Wien dem SV Stripfing nach zwei späten Gegentreffern 1:2 (1:0). Als zweiter Zweitligist erreichte auch Schwarz-Weiß Bregenz durch einen 2:1-Sieg gegen den GAK das Viertelfinale. Die Wiener Austria setzte sich beim SV Horn glanzlos mit 1:0 durch. Der LASK mühte sich nach Rückstand bei Zweitliga-Aufsteiger ASK Voitsberg noch zu einem 2:1.

Rapid-Trainer Robert Klauß setzte im bereits 22. Pflichtspiel der Saison wie angekündigt auf eine Rotationself. Mit Tormann Niklas Hedl war gegen den Kooperationsverein des Stadtrivalen Austria nur ein unangefochtener Stammakteur dabei. Die Abwehr und der Angriff waren völlig neu formiert. Das wirkte sich auch auf das Spielgeschehen aus, aus dem Spiel heraus konnte sich der Favorit keine echte Topchance erarbeiten. Wenn es gefährlich wurde, dann zumeist nach Standardsituationen, wie bei einem Kopfball von Maximilian Hofmann (11.) und einem Kaygin-Freistoß (22.).

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Im Gegenzug hätte der auf Konter lauernde Zweitligist aus dem Nichts in Führung gehen müssen. Marco Hausjell brachte den Ball aus vier Metern nicht im Tor unter (23.). Hofmann köpfelte Rapid nach einem Böckle-Corner in Minute 39 in Führung. Nach dem Seitenwechsel kontrollierten die Hütteldorfer vorerst das Geschehen. Ein größerer Vorsprung wäre möglich gewesen, Lang verzog aber (53.) und Noah Bischof (68.) fand bei einem Abschluss genauso seinen Meister in Stripfing-Goalie Kilian Kretschmer wie Louis Schaub bei einer Großchance (75.).

Nichts deutete vor 2.545 Zuschauern auf eine Wende hin – sie kam aber trotzdem. Youngster Jakob Schöller bediente mit einem unnötigen Querpass im eigenen Strafraum Darijo Pecirep, der sich diese Chance als „Joker“ nicht entgehen ließ (79.). Und es kam noch bitterer für Rapid: Dejan Radonjic besorgte nach einer Freistoß-Flanke, die die Grün-Weißen nicht wegbekommen hatten, den Siegestreffer für den Außenseiter. Auch die eingewechselten Matthias Seidl und Dion Beljo konnten die Blamage nicht verhindern, Letzterer setzte einen Freistoß an die Latte (91.).

Damit endete Rapids Weg zum neuerlichen Finaleinzug frühzeitig, die Wiener verloren nach elf ungeschlagenen Pflichtspielen wieder einmal. „Ärgerlich und maximal bitter – einerseits, dass wir die Tore so auflegen, andererseits, dass wir das 2:0 vorher nicht machen“, meinte Klauß. Die beiden Fehler würden aber nicht an der Rotation liegen, betonte der Deutsche. „Ich würde es, glaube ich, genauso wieder machen. Die Mannschaft, die heute auf dem Platz stand, hat es gut gemacht und war auch kurz davor, das Spiel zu gewinnen.“

Schöller sei geknickt, hätte aber bis zu seinem Lapsus „ein super Spiel gemacht“, sagte Klauß über den 18-jährigen Innenverteidiger, der sein erstes Pflichtspiel für die Rapid-Profis bestritten hatte. „Im Endeffekt sind wir ein Verein, der dazu steht, jungen Spielern eine Chance zu geben und ihnen auch Fehler zuzugestehen.“

Weniger Fehler beging die Austria, die in Horn weniger Personal auswechselte als der Stadtrivale und ihre Erfolgsserie nach zuletzt drei Ligasiegen fortsetzte. Stürmer Marko Raguz stand erstmals seit Februar 2022 und erstmals für die Violetten in einem Pflichtspiel in der Startformation. Horn ließ wenig zu, das Siegestor war eher ein Zufallsprodukt: Einen Schuss von Reinhold Ranftl im zweiten Versuch fälschte sein Kollege Lucas Galvao ins Tor ab (35.). Die Chance auf eine frühere Entscheidung verpasste Andreas Gruber nach einer Kopfball-Vorlage des ebenfalls eingewechselten Manfred Fischer (52.). Austria-Trainer Stephan Helm sprach dennoch von einer „konzentrierten Leistung“ seines Teams.

In Voitsberg ging der Außenseiter in Führung. Martin Krienzer ließ Hrvoje Smolcic schlecht aussehen und überwand LASK-Goalie Jörg Siebenhandl (33.). Die Linzer antworteten kurz vor der Pause nach einer schönen Kombination, die Kapitän Robert Zulj nach Zuspiel von Valon Berisha aus dem Rückraum abschloss (42.). Kurz nach Wiederbeginn traf Maksym Talowjerow nach einem Zulj-Corner per Kopf die Stange, den Abpraller verwertete der in der Halbzeit eingewechselte Philipp Ziereis (47.).

Voitsberg steckte nicht auf, vor allem Krienzer sorgte aufseiten des Zweitliga-Aufsteigers mehrfach für Gefahr. In einer Szene retteten die Latte, die Stange und schließlich Siebenhandl für den LASK (56.). Auch im Finish erzitterte noch einmal das Gebälk. Die Linzer hatten Glück, zogen aber wie auch die Austria wie im Vorjahr ins Viertelfinale ein. „Wir haben uns schwergetan, die richtigen Lösungen zu finden“, gestand LASK-Trainer Markus Schopp. „Wir sind noch nicht so weit, um Gegner variabel zu bespielen.“

Für den GAK kam es in der zweiten Partie unter Neo-Trainer Rene Poms noch bitterer: Der in der Bundesliga nach elf Runden noch sieglose Aufsteiger verabschiedete sich beim Zweitliga-Dritten in Bregenz aus dem Bewerb. Renan brachte die Hausherren im Strafraum unbedrängt schon früh in Führung (7.). Dem GAK gelang durch David Maderner, der im Eins-gegen-Eins vor dem gegnerischen Tor die Nerven behielt, der Ausgleich (75.). Bregenz schlug durch einen Distanzschuss von Mario Vucenovic aber noch einmal zu (80.). Die Schlussoffensive der Grazer blieb unbelohnt.