Ein sportlicher Charaktertest in Bukarest für den LASK

Fußball: Drei Liga-Pleiten in Serie erschüttern die eben noch heile Welt der Linzer Athletiker

Gegen Austria Wien waren die Linzer, hier Branko Jovicic und George Bello oftmals nicht im Bilde.
Gegen Austria Wien waren die Linzer, hier Branko Jovicic und George Bello oftmals nicht im Bilde. © APA/Manhart

Früh in der Saison ist der LASK mit Gegenwind konfrontiert. „Als uns die Sonne auf den Bauch geschienen hat, hatten wir alle leicht lachen. Jetzt müssen wir schauen, wie wir miteinander umgehen, wenn der Wind ein wenig rauer wird“, sagte LASK-Trainer Thomas Darazs nach dem 1:2 bei Austria Wien. Ausgerechnet vor dem wichtigen Play-off-Rückspiel in der Europa League in Bukarest greift bei den Linzern Verunsicherung um sich. Die jüngsten drei Ligapartien gingen verloren.

In der gegenwärtigen Phase sieht Darazs, der den LASK im Frühjahr noch als Interimscoach auf Platz drei geführt hatte, auch einen Charaktertest. „Da zeigt sich ein guter Spieler, ein guter Teamplayer und ein guter Trainer.“ Der LASK ist nach vier Runden nur Zehnter und könnte sogar noch vom spielfreien TSV Hartberg überholt werden. Schon jetzt steht fest, dass der kleine Lokalrivale Blau-Weiß in drei Wochen als Nummer eins von Linz ins Derby gehen wird. Dabei spielen die Athletiker nach dem Europacup-Trip sogar noch zuhause gegen den WAC.

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Am Donnerstag weist sich, ob der LASK erneut in der Europa League oder doch in der Conference League spielt. „Positiv stimmt mich die erste Leistung gegen Bukarest (1:1, Anm.), wo wir absolut überlegen waren. Positiv stimmt mich, wie wir (gegen die Austria) gerannt sind. Und positiv stimmt mich, dass ich eine charakterstarke Mannschaft habe, die genau weiß, worum es geht“, sagte Darazs. Einen Einsatz von Robert Zulj nach Nasenbeinbruch bezeichnete er als unmöglich, bei Stammkeeper Tobias Lawal riskiere man ebenfalls nichts. „Jörg Siebenhandl ist ebenso ein hervorragender Tormann. Smolcic kommt vielleicht zurück.“

Am Sonntag gratulierte Darazs neidlos seinem Ex-Club zu einem verdienten Erfolg. „Die Austria hat sich mit einem Fast-Lastminute-Treffer ein bisserl freigeschwommen, das war eigentlich unser Ziel.“ Die ersten zwei Siege zu Saisonbeginn, als Darazs seinen LASK „druckvoll, dominant und vor allem: kontrolliert“ sah, rücken in den Hintergrund. Gegen eine überraschend spielstarke Austria meinte er zwar „Herz, Leidenschaft und wahrscheinlich eine extreme Laufleistung“ zu erkennen. Doch das reichte nicht, um Zählbares aus Wien mitzunehmen.

„Wir haben es der Austria zu leicht gemacht“, meinte Torhüter Jörg Siebenhandl. „Es gehört dazu, dass man Fehler macht. Wenn man dann nachrennt, kann man den Ball wieder erkämpfen. Das haben wir viel zu selten geschafft.“

Wiederholt überbrückte die Austria nach Ballgewinnen relativ mühelos das Mittelfeld, fehlende Effizienz war an diesem Tag der violette Schönheitsfehler. So dauerte es in einer unterhaltsamen Partie bis zur 87. Minute, ehe Manfred Fischer seine Austria zum Sieg schoss. „Wir waren über 90 Minuten gesehen das bessere Team“, stand für Austria-Spielgestalter Dominik Fitz fest.

Die nächsten Tage werden die Linzer nun nutzen, sich bestmöglich auf das Europacup-Rückspiel am Donnerstag bei FCSB Bukarest vorzubereiten. Die Abreise in die rumänische Hauptstadt erfolgt am Mittwoch, abends absolviert die Mannschaft im Stadionul Steaua das Abschlusstraining. Tags darauf entscheidet sich nach dem 1:1 im Hinspiel, ob die Linzer im Herbst in der Europa League oder in der Conference League vertreten sein werden.

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