Wagner-Jäger Waldherr muss auf Weiz-Rallye-Start verzichten

80 Teams aus 18 Nationen starten Freitag und Samstag bei die Rallye Weiz 2024

Luca Waldherr brettert doch nicht durch die Oststeiermark bei Weiz
Luca Waldherr brettert doch nicht durch die Oststeiermark bei Weiz © ORM/Illmer

Luca Waldherr kann sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Wenn die Firma Waldherr Motorsport floriert, ist es einerseits schön, andererseits muss der Teamchef an seine Grenzen gehen. Montagabend kam dieser aus der estnischen Hauptstadt Tallin in Wien angeflogen.

In Estland hatte Waldherr Motorsport zwei Autos in der Rallye-Europameisterschaft im Einsatz. „Leider haben wir eines davon als Totalschaden zurückbekommen“, war Luca Waldherr nicht glücklich. Denn eigentlich hätte er sich längst auf die Rallye Weiz vorbereiten sollen, wo er seinen zweiten Platz in der Staatsmeisterschaft verteidigen und das Duo der Spitzenfahrer Simon Wagner und Hermann Neubauer fordern wollte.

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Mittlerweile hat der Niederösterreicher aber erkannt, dass ein Start in Weiz keinen Sinn ergibt. Der Citroen C3 Rally2, der ihn schon viermal erfolgreich durch die bisherige Saison begleitet hat, wird beim fünften Lauf in der Garage von Stohl Racing bleiben.

Luca Waldherr: „Vor einigen Jahren wäre ich vom Flieger aus ins Auto gesprungen und hätte Gas gegeben. Aber jetzt bin ich auch schon 30 Jahre alt, und da spielt halt die Vernunft schon mit. Und diese sagt Nein zum Einsatz. Wir haben noch keine Abstimmung beim Auto und dann schon gar keine Zeit für einen aussagekräftigen Test. Die Gefahr, dass dann was nicht passt und dadurch vielleicht ein Schaden entsteht, ist mir zu groß.“

Angriff im Oktober

Ursprünglich, gibt Luca Waldherr zu, gab es budgetäre Probleme. „Dank meiner treuen Sponsoren und auch mit Hilfe von Manfred Stohl wäre sich ein Start in Weiz aber finanziell sogar ausgegangen. Aber ich habe entschieden, dass ich, auch wenn es mir für die Veranstalter um Mario Klammer wirklich leidtut, diesmal das Streichresultat in Kauf nehme.“

Dass er dadurch wahrscheinlich seinen zweiten Gesamtrang an den hinter ihm lauernden Julian Wagner verlieren wird, ist Luca Waldherr durchaus bewusst. „Aber wenn alles so läuft, wie ich das glaube, habe ich bei meiner Heimrallye im Oktober in der Buckligen Welt noch alle Chancen, mir den Vizemeistertitel doch noch zu holen. Denn vorne, da brauchen wir uns nix vorzumachen, ist Simon Wagner als neuer alter Meister sowieso durch.“

Leicht wird es dem leidenschaftlichen Racer zwar nicht fallen, „wenn ich am Wochenende daheim in Zöbern sitze, während die Kollegen Rallye fahren“. Aber vielleicht tröstet ihn die Tatsache, dass ein Sieg der Vernunft niemals eine Niederlage sein kann.

80 Teams aus 18 Nationen haben ihre Nennung für die Rallye Weiz 2024 abgegeben. Dreizehn Sonderprüfungen über 152 Kilometer stehen für die Teams von 11. bis 13. Juli 2024 auf dem Programm. Laut Reglement werden von den sechs Rallye-Staatsmeisterschaftsläufen der Saison die besten fünf Ergebnisse gewertet.