Zwei Tore zum Abschied brachten die Austria in den Europacup

James Holland und Interimstrainer Christian Wegleitner retteten Bundesliga-Saison der Veilchen

Hartbergs Avdijaj (von links) will es nicht wahrhaben, die Austrianer Holland, Fitz und Fischer drehen jubelnd ab.
Hartbergs Avdijaj (von links) will es nicht wahrhaben, die Austrianer Holland, Fitz und Fischer drehen jubelnd ab. © APA/Scheriau

James Holland und Christian Wegleitner haben der Wiener Austria die Saison und einen Startplatz im Fußball-Europacup gerettet. Der Ex-LASK-Profi Holland schoss mit zwei Treffern im Europacup-Play-off gegen den TSV Hartberg die Veilchen in den Europacup.

Es waren die einzigen Liga-Tore für die Austria in zwei Jahren des Australiers, der mit 35 über sein Karriereende nachdenkt. „Das ist ein schönes Ende für mich. Aber ich freue mich am meisten für die Jungs. Es war keine einfache Saison und jetzt haben sie Europa“, erklärte der Mittelfeldantreiber.

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Fix vorbei ist die Karriere von Wegleitner als Feuerwehrmann auf der Trainerbank in Favoriten. Der 45-Jährige hatte vor zwei Wochen übernommen und in der Folge alle vier Spiele siegreich bestritten. Das war bei den Violetten zuletzt Günter Kronsteiner vor 20 Jahren gelungen. „Das ist eine coole Geschichte, die wird ihren Weg ins Museum finden“, scherzte Wegleitner im „Sky“-Interview.

Er wird unter dem neuen Cheftrainer wieder Assistenzcoach. Wer das wird, ist unklar. Sportvorstand Jürgen Werner wollte noch keine Namen nennen, er wolle kein Bayern-München-Schicksal erleiden. Man führe Gespräche, die in den kommenden Wochen Erfolg bringen sollen. „Manuel Ortlechner und ich sind da am Drücker“, versprach Werner.

Das Gesamtscore von 3:1 gegen Hartberg, immerhin dem Fünften der Meistergruppe, ist über die 180 Minuten keinesfalls unverdient. „Das Ergebnis ist über zwei Spiele hinweg in Ordnung“, konstatierte Wegleitner, der seine Spieler für ihren Willen in den letzten vier Partien lobte. „Die Mannschaft ist charakterlich einwandfrei.“

Auch das sollte auf potenzielle Trainerkandidaten attraktiv wirken. Kapitän Manfred Fischer bilanzierte aber auch selbstkritisch. „Das war die schwierigste Saison für mich bis jetzt seitdem ich bei der Austria bin. Ich habe mir extrem viele Gedanken gemacht, vielleicht ein bissl zu viel. Da hat auch meine Leistung darunter gelitten. Aber wir haben unser Ziel erreicht, gemeinsam haben wir es geschafft. Ich bin stolz.“

Krönung blieb aus

Hartberg steht nach einer tollen Bundesligasaison mit leeren Händen da. Bei Hartbergs Kapitän Jürgen Heil saß die Enttäuschung tief. „Wir spielen eine überragende Saison und können uns im Endeffekt nichts davon kaufen. Der Modus gibt es leider so her, dass irgendein Achtplatzierter das noch gewinnen kann. Das ist wie in der Lotterie. Da sollte sich die Bundesliga etwas überlegen. Aber wir kennen den Modus und waren leider zu schwach“, sagte der 27-Jährige.

TSV-Cheftrainer Markus Schopp zeigte sich dennoch als fairer Verlierer. „Wenn man die beiden Spiele hernimmt, dann war die Austria den Tick besser.“ Der 50-Jährige war trotzdem stolz auf das Erreichte, er hat den Klub zu einer echten Größe in der Bundesliga gemacht. „Wir haben eine geile Saison gespielt.“

Schopp nahm seinen Stürmer Maximilian Entrup in Schutz, der Goalgetter hatte sich nach der Partie für seine vergebenen Chancen mit Tränen in den Augen entschuldigt. „Der Maxi hat eine abartig gute Saison gespielt. Er weiß natürlich, was er für eine Rolle mittlerweile in dieser Mannschaft hat.“ Das ist auch anderen Vereinen nicht verborgen geblieben, Teamspieler Entrup könnte daher die Oststeirer im Sommer bei einem entsprechenden Angebot verlassen.

Schopp erwartet jedenfalls wieder einen gewissen Umbruch im Kader. „Es gibt natürlich wieder Veränderungen. Aber jede Veränderung gibt dir wieder Möglichkeiten und Chancen.“ Er selbst will bleiben. „Ich habe einen laufenden Vertrag in Hartberg. Was ich nur jedes mal dazu schicke, ist, dass es Themen gibt, die dieser Verein bewältigen muss. Es muss der Anspruch sein, den Spielern etwas bieten zu können, damit sie sich noch besser entwickeln können. Da ist der TSV Hartberg gefordert.“

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