Die skurrile Causa um Vorwürfe rund um die Beschaffung von dringend benötigter Corona-Schutzausrüstung ist um eine überraschende Wendung reicher. Denn auch das von der SPÖ regierte Linz hat, wie sich nun herausstellte, genau dasselbe getan, was die Landes-SPÖ dem Land OÖ vorwirft.
Unter den roten Stadtverantwortlichen wurden nämlich bei der Firma von Walter Schnauder Einweg-Masken gekauft – und damit bei demselben Unternehmer, dem SPÖ-Vertreter auf Landesebene unterstellen, „überteuerte Produkte“ angeboten zu haben und nur zum Zug gekommen zu sein, weil er früher für die ÖVP gearbeitet hätte.
Linz hat keine überhöhten Preise festgestellt
Sowohl Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander als auch Vertreter der für die Beschaffung auf Landesebene zuständigen Oö. Gesundheitsholding hatten stets betont, dass es keine überhöhten Preise gegeben habe. Vielmehr sei das Preisniveau am Höhepunkt der Corona-Krise stark gestiegen, weil praktisch die ganze Welt die Produkte nachgefragt hatte. Offenbar hat auch die Stadt Linz nichts von überhöhten Preisen gemerkt, sonst hätte man wohl kaum diese Quelle genutzt.
Konkret hat ein städtisches Linzer Seniorenzentrum Ende April 5000 Stück Mund-Nasenschutz-Artikel des besagten Unternehmens über einen Vertriebspartner bestellt. Bei jenem Partner handelte es sich zudem um ein ehemaliges SPÖ-Mitglied.
Das bestätigte der SPÖ-Gesundheitssprecher im Landtag, Peter Binder, Dienstagbend der APA. Binder hatte das Land zuletzt heftig wegen des Kaufs bei derselben Firma kritisiert. Ob er die Kritik in seiner weiteren Funktion als Sprecher der roten Linzer Gemeinderatsfraktion auch auf die Stadtebene bezieht, bleibt abzuwarten.