Tschechien drückt auch beim Bahnausbau nach OÖ aufs Tempo

Von Budweis soll eine zweispurige, mit bis zu 200 km/h befahrbare Hochleistungstrasse nach Linz mit Anschluss an die Westbahn entstehen

Bahn

Nicht nur beim Ausbau der Straßeninfrastruktur in Richtung seines Nachbarlandes – 2025 will man mit der Autobahn an der Staatsgrenze in Wullowitz sein – hat Tschechien gegenüber Österreich deutlich die Nase vorne. Auch beim Bahnausbau verfolgt Prag ehrgeizige Pläne.

Wie das VOLKSBLATT von den zuständigen Stellen in Tschechien erfuhr, soll von Budweis nach Linz eine zweispurige, mit bis zu 200 km/h befahrbare Hochleistungstrasse mit Anschluss an die Westbahn entstehen. Derzeit ist diese Strecke nur einspurig mit einer Höchstgeschwindigkeit von 70 bis 90 km/h befahrbar.

Die Streckenführung in Südböhmen ist bereits bekannt und zweckgewidmet, wovon man auf österreichischer Seite noch weit entfernt ist. Auf der einspurigen Summerauer Bahn konnte noch keine nennenswerte Beschleunigung erzielt werden. Die geplante Hochleistungstrasse soll nach den Vorstellungen von Prag auch mehr Kapazität im Güterverkehr bringen.

Zweistundentakt im Visier

Die Zugverbindung Prag – Budweis – Linz wird derzeit im vierstündigen Intervall betrieben. In der oö. Landeshauptstadt gibt es Anbindungen an den Korridor Salzburg – Innsbruck – Zürich. Unser Nachbarland ortet ein gemeinsames Interesse daran, vom Vier- zum Zweistundentakt überzugehen, wie bei anderen internationalen Zugverbindungen in Mitteleuropa üblich.

Von tschechischer Seite wird die Zweistundentaktung bereits für 2023 angestrebt. Prag möchte sich zudem über die Anschlussverbindungen in Linz Richtung Salzkammergut, Salzburg/Villach/Zell am See und Selzthal/Leoben/Graz abstimmen. Entsprechend getaktete Anschlüsse würden von Tschechien aus per Zug viele touristische Ziele in Österreich erreichbar machen, welche derzeit nahezu ausschließlich mit dem Pkw angesteuert werden.

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In umgekehrter Fahrtrichtung würden von Österreich aus beliebte tschechische Reiseziele wie Krumau, Budweis und Prag attraktiver für die Anreise mit dem Zug werden.

Von Heinz Wernitznig