2G-Kontrollpflicht startete ohne Zwischenfälle

Kontrollen teils am Eingang, teils erst an der Kassa – Stempellösung in Einkaufszentren

Nun gilt sie also: die 2G-Kontrollpflicht in weiten Teilen des Handels. Dabei präsentierte sich am Dienstag bei einem Lokalaugenschein in Linz und Urfahr die Umsetzung am ersten Tag durch die Unternehmen höchst uneinheitlich.

Von Hinweisschildern am Eingang (und möglichen Kontrollen im Geschäft) bis Kontrollen an der Kasse oder einer ganzheitlichen Lösung im Passage Center war alles dabei.

Kontrollen direkt am Eingang hatten sich bei den stichprobenartigen Besuchen vor allem bei kleineren Betrieben nicht flächendeckend durchgesetzt, bei größeren Anbietern wie etwa Thalia war dies schon der Fall.

Stempel am Eingang

Beim Passage Center konnte man sich bei Security-Mitarbeitern nach Nachweis des richtigen Status einen Stempel für den Besuch aller Betriebe holen. Auf freiwilliger Basis, denn der Weg ins Passage führt viele zum Supermarkt ins Untergeschoss, hier benötigt man keinen Impfnachweis.

Die Nachfrage nach den Stempeln sei dennoch sehr hoch, berichtet man bei den zur Kontrolle abgestellten Mitarbeitern. Auch bei den Verantwortlichen war man zufrieden mit dem ersten Tag „Es ist ziemlich gut verlaufen, die Besucher waren sehr diszipliniert. Es hat keine Zwischenfälle gegeben“, berichtet man gegenüber dem VOLKSBLATT.

Polizei zufrieden: „Keine Vorkommnisse“

Bei der Polizei bestätigte man auf Anfrage diesen Eindruck für ganz Oberösterreich. Es habe überhaupt keine Zwischenfälle gegeben, berichtet man von einer sehr disziplinierten Kundschaft in den Geschäften. Die Polizei war zur Unterstützung der Kontrollen unterwegs, hatte aber auch schon im Vorfeld angekündigt, sich dabei als „Partner der Bevölkerung“ zu verstehen. Anzeigen würden erst folgen, wenn der Dialog scheitert, hieß es schon am Freitag.

Pavillon-Lösung mit wenig Unterstützung

Die vom Linzer City-Ring – wie exklusiv berichtet – angedachte Lösung einer zentralen Ausgabestelle für Bändchen, die den Zutritt zu den Geschäften der Innenstadt ermöglichen soll, fand bisher wenig Anklang. Es soll noch einmal Gespräche mit Bürgermeister Klaus Luger geben, so City-Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner.

Aber die Unterstützung bei anderen Institutionen wie etwa der Wrtschaftskammer oder dem City Management sei nicht gegeben, sieht er eher geringe Chancen für die Umsetzung dieser Idee. Auch weil es etwa bei der Kammer noch rechtliche Bedenken bei der Umsetzung gibt. Denn ob Stempel oder Armbänder von der Verordnung gedeckt sind, blieb am Dienstag noch offen.

Laschere Praxis

Von einer eher lascheren Praxis der Kontrolle berichtet die APA aus manchen Einkaufszentren in Oberösterreich. Wenn es auch hier natürlich Unterschiede gab. Weder im Donaupark Mauthausen noch im Frunpark Asten wurde zusätzlich zum Grünen Pass noch ein Lichtbildausweis zum Identitätsnachweis eingefordert. In Boutiquen kam meist eine Angestellte auf einen zu und wollte das Zertifikat sehen, berichtete man dort.

Unaufgeregter Verlauf

Beim Handelsverband sprach man am Dienstagabend von einem unaufgeregten Verlauf. „Im Großen und Ganzen sind die 2G-Kontrollen gut verlaufen. Zuträglich dafür ist die niedrige Frequenz am heutigen Tag, die aber gleichermaßen nachteilig auf die Umsatzentwicklung der Händler wirkt“, so eine erste Bilanz von Branchen-Sprecher Rainer Will.

„Ab und zu gab es einzelne verärgerte Kunden, die den Ausweis ‚vergessen‘ haben“, berichtet auch er von wenigen Zwischenfällen. Nach dem ersten Testlauf sieht er die Nagelprobe aber erst in den nächsten Tagen kommen. „Eine erste richtige Belastungsprobe werden die stärkeren Einkaufstage hin zum Wochenende sein“, so Will.

Von Christoph Steiner

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