Deutliche Entspannung der Inflation in Frankreich und Spanien

Jahresteuerung im September nur noch bei 1,5 beziehungsweise 1,7 Prozent

In Spanien und Frankreich ging die Inflation zurück. © Gopixa - stock.adobe.com

Der Preisauftrieb in Frankreich und Spanien flaut merklich ab und spricht für ein Abebben der Inflationswelle im Euroraum. In Frankreich sank die Jahresteuerungsrate laut Daten des Statistikamts vom 27. September im September auf 1,5 Prozent und damit stärker als von Experten erwartet.

Diese hatten lediglich mit einem Rückgang auf 2,0 Prozent gerechnet, nach 2,2 Prozent im August. Insbesondere ein Verfall der Energiepreise brachte den Verbrauchern Entlastung.

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Zudem wurde nach dem Ende der Olympischen Spiele von Paris einiges billiger. Die Zahlen beziehen sich auf den für europäische Vergleichszwecke genutzten sogenannten Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Rate von zwei Prozent als Idealwert für die Wirtschaft im Euroraum an.

Diese Marke wurde im September nicht nur in Frankreich, sondern auch in Spanien unterschritten. In dem EU-Südland fiel die Teuerungsrate auf 1,7 Prozent. Auch hierbei wurden Experten von dem starken Rückgang überrascht, denn sie hatten mit einem Wert von 1,9 Prozent gerechnet, nach 2,4 Prozent im August.

Die Verbraucherpreisdaten für Deutschland stehen am 30. September an, die Zahlen für die gesamte Eurozone folgen am Dienstag. Befragte Ökonomen erwarten für den Euroraum einen Rückgang auf 2,0 Prozent, womit die EZB ihr Inflationsziel genau erreichen würde. Im August war die Teuerungsrate mit 2,2 Prozent noch leicht darüber gelegen.

Die EZB hat angesichts der abebbenden Inflation im Juni die Zinswende nach unten vollzogen und im laufenden Monat nachgelegt. Nun rätseln Investoren, ob die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde im Oktober einen weiteren Senkungsschritt folgen lassen oder womöglich noch bis zum Jahresende warten.

Das eingetrübte Konjunkturbild im Euroraum hatte zuletzt Spekulationen befeuert, dass die Zentralbank unter Zugzwang geraten könnte.