Das Finanzvermögen der österreichischen Haushalte ist seit Ende 2019 kräftig gestiegen: Demnach konnten sie ihr Vermögen seither um 19 Prozent auf 855 Mrd. Euro steigern. Bereinigt um die Inflation haben Herr und Frau Österreicher jedoch um 4 Prozent weniger auf der hohen Kante als Ende 2019. Die Vermögen sind auf den Stand von 2017 gesunken, teilte Raiffeisen Research am Donnerstag mit.
Im Schnitt büßten die Haushalte mit sicheren Sparformen wie täglich fällige Einlagen, Spareinlagen sowie Bargeld seither gut 16.000 Euro ein. Schließlich halten Haushalte im Schnitt 36 Prozent ihrer Ersparnisse in sicheren Veranlagungsformen. Allerdings kam es hier zu Verschiebungen von niedrig verzinsten Girokonten in höher verzinste Spareinlagen. Entfielen 2021 nur 11 Prozent des Ersparten auf Spareinlagen, so stieg der Anteil bis zum zweiten Quartal dieses Jahres auf 14 Prozent. Die EZB-Zinssenkungen machten sich zuletzt aber wieder deutlich bemerkbar: Denn im zweiten Quartal waren Sparkonten kaum mehr gefragt.
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Die Österreicherinnen und Österreicher bewiesen bei der Veranlagung bisher keine glückliche Hand: Zwischen 2013 und 2022 gab es in Westeuropa kein Land mit einem geringeren Veranlagungsergebnis. Das führt Raiffeisen Research auf die hierzulande geringe Aktienquote zurück: „Während also Haushalte in Ländern mit einer höheren Aktienquote ihr Geld für sich arbeiten lassen, arbeiten österreichische (und deutsche) Haushalte für ihr Geld (um den realen Wertverlust auszugleichen)“, so die Conclusio.