Inklusion: Billa geht bei Suche nach Mitarbeitern nächsten Schritt

90 Menschen mit Behinderung schnupperten beim Billa Plus in Enns bei der Woche der Inklusion Arbeitsluft

Rundum zufriedene Gesichter am Ende der Woche der Inklusion bei Billa. © Koch

Als ein „Leuchtturmprojekt“ bezeichneten Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Thomas Steingruber (Rewe Vertriebsdirektor Oberösterreich) ein Vorhaben, das Billa in Enns umgesetzt hat.

Bei der sogenannten Woche der Inklusion konnten insgesamt rund 90 Menschen mit Behinderung beim Billa Plus in Enns Arbeitsluft schnuppern. Und die Resultate seien herausragend gewesen, wie die beiden – assistiert von Jürgen Kapeller (WK), Markus Litzlbauer (AMS), Jürgen Bockmüller (Sozialministeriumservice) und dem Ennser Bürgermeister Christian Deleja-Hotko – betonten.

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Das laut Hattmannsdorfer und Steingruber binnen vier Wochen auf die Beine gestellte Projekt sei ein voller Erfolg gewesen. Viele potenziellen Mitarbeiter seien mit einem Lächeln nach dem jeweiligen Schnuppertag heimgegangen und auch beim Stammpersonal seien viele Mitarbeiter regelrecht aufgeblüht.

Und „potenzielle Mitarbeiter“ ist auch das passende Stichwort. Denn Steingruber wünscht sich als Ergebnis dieses Projekts „möglichst viele Arbeitsverträge“. Denn, „wir suchen Personal, wir betreiben in Oberösterreich immerhin 160 Märkte“, so Steingruber gegenüber dem VOLKSBLATT. Die Türen beim Rewe-Konzern seien für Menschen mit Behinderung „weit offen“, sein Konzern beschäftige sich schon seit 2015 intensiv mit dem Thema Inklusion.

Ob und wie viele Menschen mit Beeinträchtigung tatsächlich bei Billa anfangen, hänge natürlich von etlichen Faktoren ab; beispielsweise, ob es in der Nähe des Wohnortes des Menschen mit Behinderung eine Filiale gibt. Aber der Jobeintritt bei Billa sei formal rasch möglich, „binnen drei bis fünf Tagen“, so Steingruber.

Er – und auch die anderen Teilnehmenden bei einem Pressegespräch in Enns – sprach auch von einem Vorzeigeprojekt, „das auch Firmen in anderen Branchen Mut machen soll, Inklusion voranzutreiben“.

Hattmannsdorfer sprach bei „einem der schönsten Termine in meiner Zeit als Landesrat“ von einem doppelten Beweis, warum diese Woche der Inklusion goldrichtig war. Oberösterreich sei ein Land der Arbeit und in Oberösterreich bestehe Sozialpolitik nicht nur aus Überschriften, sondern aus konkreten Projekten mit dem Nutzen für Menschen und Betriebe gleichermaßen.

Hattmannsdorfer: „Inklusion am Arbeitsplatz lebt von Vorbildern und das hat Billa bei dem Projekt eindrucksvoll bewiesen.“ Es sei dies daher ein wichtiger Puzzlestein auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft.

Generell gewinnt Inklusion in Zeiten des Arbeitskräftemangels immer mehr an Bedeutung. Dem wird auch politisch Rechnung getragen. Denn nach einer Gesetzesänderung gibt es diesbezüglich auch ein neues Arbeitsübereinkommen zwischen AMS, Sozialministeriumservice und Land Oberösterreich.

Von Oliver Koch