Klares Nein zu flexibler Preisgestaltung im Lebensmittelhandel

Laut JKU-Marketinginstitut ist die Einführung von Dynamic Pricing „nicht wahrscheinlich“

Verwirrend und auch unfair würde eine Mehrheit der Konsumenten das Dynamic Pricing empfinden. © Foto: Olsek - stock.adobe.com (KI-generiert)

Für „nicht wahrscheinlich“ hält es Christoph Teller, Vorstand des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) an der Linzer Kepler Uni, dass im stationären Lebensmitteleinzelhandel das sogenannte „Dynamic Pricing“ eingeführt wird.  Dynamic Pricing bedeutet, dass die Preisgestaltung gemäß der Kundennachfrage flexibel gestaltet wird – wie das etwa bei Airlines, Hotelbuchungsplattformen oder im Online-Handel bereits der Fall ist. Entstanden ist die Diskussion über Dynamic Pricing im Lebensmitteleinzelhandel, weil dort nun sukzessive auf elektronische Preisschilder umgestellt wird.

Laut einer Untersuchung des IHaM gibt es freilich bei den Kunden ein deutliches Nein zu dieser flexiblen Form der Preisgestaltung.  Demnach lehnen 70 Prozent der Kunden ein schnelles Ändern von Produktpreisen generell ab. Als „zu verwirrend, zu schwierig und nicht zum Vorteil der Kunden“ würden die Konsumenten das Dynamic Pricing empfinden, so Ernst Gittenberger vom IHaM.

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68 Prozent der Kunden werten eine flexible Preisanpassung als unfair, ebenfalls 68 Prozent würde es misstrauisch machen. Für 67 Prozent wäre es verwirrend, für 66 Prozent würde es die Einkäufe erschweren. Aber: Wahrgenommen werden die elektronischen Preischilder sehr wohl, 40 Prozent der Kunden haben sie bereits registriert.

Seitens des Lebensmitteleinzelhandels wurde bereits mehrfach betont, dass Dynamic Pricing nicht kommt. Die elektronische Preisauszeichnung sei eine Verwaltungsvereinfachung und entlaste das Personal.