„Nicht zu Online-Lotterie zwingen“

LR Achleitner fordert vom Bund neues Fördersystem für Photovoltaik

Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner bei Oberösterreichs größter PV-Freiflächenanlage, die die Lenzing AG auf einer ehemaligen Deponie errichtet hat.
Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner bei Oberösterreichs größter PV-Freiflächenanlage, die die Lenzing AG auf einer ehemaligen Deponie errichtet hat. © Land OÖ/Röbl

Was das Fördersystem für Photovoltaikanlagen betrifft, lässt Wirtschafts- und Energielandesrat Markus Achleitner nicht locker.

„Die Menschen sollen nicht länger dazu gezwungen sein, sich an einer ‚Online-Lotterie‘ zu beteiligen“, fordert er vom Bund die Umstellung der PV-Förderung auf ein bürgerfreundliches System. Aktuell sei der Fördertopf jeweils „nach wenigen Minuten ausgeschöpft“.

Deshalb, so Achleitner in Richtung Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne), müsse „das Fördersystem für PV-Anlagen bis 20 kW aus den Calls herausgelöst und so umgestellt werden, dass die Förderung kontinuierlich beantragt werden kann“.

Für diese Forderung gebe es — auf Betreiben Achleitners — auch einen einstimmigen Beschluss aller Landes-Energiereferenten. Denn, so sagt der Landesrat: „Die Menschen wollen verstärkt erneuerbare Energien nutzen und etwa mit Photovoltaik-Anlagen Strom erzeugen. Sie sind bereit, hier zu investieren und sollten dabei bestmöglich von der öffentlichen Hand unterstützt werden.“

Mit PV-Anlagen den Umstieg beschleunigen

Abzulesen ist diese Investitionsbereitschaft auch an der Entwicklung der PV-Anlagen in Oberösterreich. Laut Achleitner setzt sich „der Boom bei der Nutzung der Sonnenergie rasant fort. Ende des Vorjahres gab es in unserem Bundesland bereits mehr als 75.000 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1000 MW“.

Das bedeute eine Steigerung um das 2,5-fache gegenüber dem Jahr 2018. Dass die ‚OÖ-Photovoltaik-Strategie 2030‘ Wirkung zeige, sei daran abzulesen, dass die Zahl der Anlagen von 2021 auf 2022 um 50 Prozent gestiegen sei. Achleitner: „Das ist umso wichtiger, weil wir dadurch sowohl den Umstieg auf erneuerbare Energien als auch die Unabhängigkeit von Energieimporten aus dem Ausland weiter beschleunigen“.

Jedenfalls soll bis 2030 die Stromerzeugung aus PV-Anlagen auf rund 3500 GWh verzehnfacht werden. Dafür sollen PV-Anlagen vorrangig auf Dächern und bereits verbauten oder belasteten Flächen errichtet werden — Beispiele seien etwa die Aufdach-PV-Anlage der AMAG in Ranshofen oder das PV-Freiflächenkraftwerk, das die Lenzing AG auf einer ehemaligen Deponiefläche errichtet habe.

Und, so Landesrat Achleitner: „Mit der Lockerung der Kriterien beim PV-Freiflächenausbau wird die Geschwindkeit des PV-Ausbaus in unserem Bundesland weiter beschleunigt und ein weiteres enormes Potential der Sonnenstrom-Versorgung von beinahe allen etwa 650.000 Haushalten in unserem Land geschaffen.“

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