Pinke in der WKÖ machen gegen Pflichtmitgliedschaft mobil

Laut UNOS-Chef Bernhard brauchen Unternehmen Neugestaltung ihrer Interessenvertretung

WKÖ-Präsident Harald Mahrer sieht sich genötigt, die Pflichtmitgliedschaft in der Wirtschaftskammer gegen die Abschaffungspläne der UNOS zu verteidigen.
WKÖ-Präsident Harald Mahrer sieht sich genötigt, die Pflichtmitgliedschaft in der Wirtschaftskammer gegen die Abschaffungspläne der UNOS zu verteidigen. © APA/Schlager

Einmal mehr wenden sich die NEOS, respektive deren Ableger in der Wirtschaftskammer (WKÖ) namens UNOS, gegen die Pflichtmitgliedschaft in der WKÖ. Eine entsprechende Bürgerinitiative sei im Petitionsausschuss des Parlaments eingebracht, heißt es in einer Aussendung. Außerdem haben die UNOS einen offenen Brief an WKÖ-Präsident Harald Mahrer (ÖVP) geschrieben und legen ihre Dauer-Forderung zur Abschaffung der „Zwangsmitgliedschaft“ darin dar.

In der WKÖ solle eine Urabstimmung durchgeführt werden: Dabei sollen die Wirtschaftskammermitglieder entscheiden ob die Mitgliedschaft wie bisher verpflichtend oder künftig freiwillig sein soll.

Lesen Sie auch

„Unsere Unternehmen brauchen eine Neugestaltung der unternehmerischen Interessenvertretung zu einer servicestarken Organisation auf freiwilliger Basis. Internationale Beispiele wie die Schweiz oder Belgien zeigen, dass eine effektive Interessenvertretung und Sozialpartnerschaft auf freiwilliger Basis möglich sind“, erläutert UNOS-Bundessprecher Michael Bernhard. Eine schlankere Organisation würde zudem die Mittel effizienter einsetzen.

„Trotz der Krisen in den vergangenen Jahren hat die Wirtschaftskammer ihre inzwischen auf rund 2 Milliarden Euro angestiegenen Rücklagen nicht zur Bekämpfung der Krisen verwendet. Die Unternehmerinnen und Unternehmer fühlen sich schlicht von ihrer Interessenvertretung im Stich gelassen. Die almosenartigen Mini-Beitragssenkungen helfen da wenig“, so Bernhard weiter.

Wirtschaftskammerpräsident Mahrer sagte anlässlich des am Donnerstag tagenden WKÖ-Wirtschaftsparlaments zur Pflichtmitgliedschaft: „Die Grundidee hinter der gesetzlichen Mitgliedschaft war immer, dass wir als österreichische Wirtschaft mit einer starken Interessenvertretung unsere Interessen selbst bestimmen und nicht der staatlichen Hand überlassen.“