Schönheit, Tiere, Tattoos: Konsumausgaben verändert

Das meiste Geld wird für Wohnen, Verkehr und Essen ausgegeben © APA/dpa-Zentralbild/Monika Skolimowska

Die Gewohnheiten der Menschen ändern sich und damit auch die Konsumausgaben. Während einst dominierende Handelsprodukte wie Bekleidung, Schuhe, Elektronik und Einrichtung etwas an Bedeutung verlieren, steige alles, was mit Spaß, Erholung und Selbstoptimierung zu tun habe, überproportional, so der Marktforscher RegioData. Besonders starke Steigerungen gab es bei den Ausgaben für In-Game-Käufe, Räder, Schönheitseingriffe, Tiere und Tattoos.

Die Ausgaben für Schönheitsoperationen haben laut RegioData im Vergleich zu 2014 um 172 Prozent zugelegt. Die Ausgaben für Tiere erhöhten sich im 10-Jahres-Vergleich um 169 Prozent. Für Tätowierungen haben die Menschen heuer mehr als doppelt so viel (+113 Prozent) ausgegeben wie im Jahr 2014.

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Besonders auffällig sei der sprunghafte Anstieg der In-Game Umsätze, also digitaler Transaktionen innerhalb von Videospielen, die seit 2014 um 771 Prozent zugenommen haben, so der Marktforscher. Auch der Fahrradmarkt boomte, mit einem Anstieg von 415 Prozent, was hauptsächlich auf die deutlich teureren Elektrofahrräder zurückzuführen sei. Die Ausgaben für klassische Konsumprodukte wie Schuhe (+18 Prozent), Bekleidung (+13 Prozent), Technik (+9 Prozent) und Einrichtung (+3 Prozent) sind im 10-Jahres-Vergleich hingegen viel weniger stark gestiegen.

In absoluten Zahlen sind die Ausgaben für Schönheitseingriffe allerdings noch gering. Im Schnitt gibt die Bevölkerung derzeit im Jahr pro Person 68 Euro dafür aus. Die aktuellen Ausgaben für In-Game-Käufe liegen durchschnittlich bei 61 Euro pro Person im Jahr, für Heimtiere bei 159 Euro.

Der mit Abstand größte Teil des Geldes fließt heutzutage wie vor zehn Jahren in das Wohnen (ohne Heizkosten). Laut RegioData-Berechnungen sind es jährlich durchschnittlich 4.666 Euro pro Einwohner und Einwohnerin. Das seien um 46 Prozent mehr als 2014, während die Inflation in diesem Zeitraum um 33 Prozent gestiegen sei. Der zweitgrößte Posten ist der Verkehr (Individualverkehrsmittel, öffentlicher Verkehr, Datenverkehr) mit 3.315 Euro pro Person. Im langfristigen Vergleich liege diese Position nur leicht über der Inflationsrate, so RegioData.

An dritter Stelle stehen die Ausgaben für Ernährung, für die jährlich 3.144 Euro pro Einwohnerin und Einwohner ausgegeben werden. Dieser Wert sei in den letzten Jahren im gleichen Maße wie die Inflation gestiegen. Für Haushaltsenergie werden im Schnitt 1.396 Euro ausgegeben. Damit sei diese Position in den letzten zehn Jahren fast doppelt so stark gestiegen wie die Inflation. Ein hoher Posten in Österreich sind auch die jährlichen Gastronomieausgaben. Im Schnitt geben die Menschen in diesem Land 1.842 Euro im Jahr für Essen außer Haus aus, um 89 Prozent mehr als vor zehn Jahren.

In Summe stehen derzeit jedem Österreicher und jeder Österreicherin im Schnitt 27.075 Euro pro Jahr zur Verfügung. Vor zehn Jahren waren es 19.970 Euro. Aufgrund der Gesamtinflation von 33 Prozent in diesem Zeitraum liege der reale Kaufkraftzuwachs nur bei 3 Prozent.

Die RegioData-Konsumausgaben sind eine jährlich aktualisierte Meta-Analyse. Wesentliche Quellen für die einzelnen Positionen sind interne Branchenanalysen und Gesamtmarkterhebungen, Eurostat, Statistik Austria, Daten von diversen Interessenvertretungen und Fachverbänden, Agrarmarkt Austria sowie internationalen Statistikportalen.

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