Non-verbale Zeichen von Kleinkindern erkennen

Experte aus Bayern zeigte 120 Fachleuten, die mit Babys arbeiten, worauf es ankommt

Bedürfnisse von Kleinkindern anhand ihrer non-verbalen Kommunikation erkennen. © Oksana Kuzmina - stock.adobe.com

Einen wichtigen Schritt zur Sensibilisierung im „Lesen“ von non-verbalen Zeichen bei Kleinkindern konnten 120 Fachleute, die beruflich mit Kleinkindern zu tun haben, bei einer Fortbildung im Krankenhaus Ried machen. Referent Peter Schernhardt, Fachpsychologe für klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalytiker, war langjähriger Leiter der psychotherapeutischen Fachambulanz für Babys und Kleinkinder in Bayern.

Babys sind völlig auf ihre Bezugspersonen angewiesen und benötigen für eine gesunde Entwicklung vor allem eine feinfühlige Mutter, die die Zeichen des Kindes gut lesen kann und angemessen darauf reagiert.

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In seinem interaktiven Vortrag sensibilisierte Schernhardt die Teilnehmer für die Zeichen, die die Qualität der Beziehung zwischen Kind und Mutter anzeigen. Und zwar zeigte er anhand von drei Videos von Mutter-Kind-Spielsituationen, wie Babys im Alter von vier, acht und zwölf Monaten ihre Unzufriedenheit in der Interaktion mit der Mutter ausdrücken.

Zwanghafte Kinder fallen in Bildungseinrichtungen nicht auf

Die Babys zeigten hohe Erregung und Wachsamkeit, gepaart mit körperlicher Reglosigkeit, Anspannung und fehlenden echten Emotionen. Dies führt langfristig zu Kindern, die zwanghaft versuchen, immer alles richtigzumachen.

Diese zwanghaften Kinder fallen in den Bildungseinrichtungen nicht auf, weil sie enorm anpassungsfähig und brav sind, hinter der Fassade steckt aber großes Leid.
Das frühzeitige Erkennen von potenziellen Gefährdungen und das Angebot von Unterstützung für die Familien ist wichtig für eine gesunde kindliche Entwicklung.

„Es freut mich außerordentlich, dass so viele der Einladung gefolgt sind“, begrüßte Primar Andreas Wimmer, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde und der Kinderschutzgruppe am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, die Teilnehmer aus den Bereichen Medizin, Pflege, Geburtshilfe, Psychologie, Pädagogik und Sozialarbeit.

Daniela Rebhan, Leiterin der Frühen Hilfen Innviertel, betonte, dass das kostenlose Angebot der Frühen Hilfen sich an Schwangere und Familien mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr richtet und umfassende Unterstützung in allen Lebensbereichen bietet.