Überparteilicher Schulterschluss für Ausbau der Summerauerbahn

Vertreter aller Parteien beteiligen sich an neuer Initiative "PRO Summerauer-Bahn"

Viele, vor allem überparteiliche Unterstützer fanden sich zur Gründung der Initiative "PRO Summerauer-Bahn" in Freistadt ein. © Privat

Mit der parteiübergreifenden Initiative „PRO Summerauer-Bahn“ stellen sich Politiker und Wirtschaftstreibende aus dem Bezirk Freistadt hinter den dringend notwendigen Ausbau der Regionalbahn. Beim Gründungstermin am Donnerstag versammelten sich deshalb Vertreter von ÖVP, FPÖ, SPÖ und Grüne sowie Wirtschaftskammer und Tourismus am Freistädter Bahnhof.

Das Ziel: Der Ausbau zur Hochleistungsstrecke mit einer Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h, die nahtlos an die sich im Ausbau befindliche tschechische Hochgeschwindigkeitsstrecke bis nach Budweis anschließt.

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Auch der angestrebte Umstieg des Güterverkehrs auf die Gleise würde unterstützt werden und den Startschuss für einen Korridor zwischen dem Südosten Europas und dem europäischen Zentralraum im transeuropäischen TEN-T-Kernnetz bedeuten.

„Mit dem Ausbau der S10 wurde ein bedeutender Schritt zur besseren Anbindung des Mühlviertels an den Rest Europas unternommen. Doch um diesen Fortschritt weiterzuführen, ist auch der Ausbau der Summerauer-Bahn von entscheidender Bedeutung. Dass der Ausbau der Summerauer-Bahn im ‚Zielnetz 2040‘ keine Berücksichtigung findet, entspricht nicht den Bedürfnissen unserer Region“, so die Initiatoren WKO-Bezirksobmann Christian Naderer und Abg.z.NR Johanna Jachs (ÖVP).

Die Statistiken würden die Schieflage offenlegen: Täglich pendeln 13.788 Menschen aus dem direkten Einzugsgebiet der Summerauerbahn in den Zentralraum zu ihrer Arbeitsstelle. Laut Verkehrserhebung des Landes Oberösterreich aus dem Jahr 2022 werden aber nur 75 Prozent der Wege zur Arbeit mit dem Auto zurückgelegt, nur 9,8 Prozent hingegen nutzen das Angebot der öffentlichen Verkehrsmittel (Bus und Bahn).

Christian Naderer unterstrich die Bedeutung der Bahn auch für die Wirtschaft in der Region. Nur mit einer modernen Bahn bleibe der Bezirk auch attraktiv für Unternehmen und den Tourismus.

„Wir wollen eine zukunftsfähige Summerauer-Bahn, die zeitgemäße Erwartungen von Einheimischen und Freizeit-Reisenden erfüllt. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen, dass wir als Region für unsere Bahn kämpfen“, so Naderer.

Erfolgsmodell Vinschgerbahn

Wie ein erfolgreicher Ausbau aussehen könnte, skizzierte er anhand der Südtiroler Vinschgerbahn, die an Länge und Bedeutung für die Region mit der Summerauer-Bahn vergleichbar ist. Auch diese sei lange vernachlässigt worden und für „tot erklärt“ worden. Nach einem Ausbau der Strecke würden nun statt der erwarteten 500.000 Fahrgäste
schon 2 Millionen Fahrgäste jährlich verzeichnet werden.

Aufgrund des großen Erfolgs der Vinschgerbahn werde in den kommenden Jahren auch die Bahnlinie zwischen Meran und der Landeshauptstadt Bozen ausgebaut. Das zeige, dass nicht nur eine Region, sondern am Ende ein ganzes Bundesland bzw. ein ganzes Land davon profitieren könne.

Jachs zeigt sich optimistisch, dass ein überparteilicher Schulterschluss im Sinne der Sache gerade vor einem heißen Wahlkampfherbst ein positives Zeichen ist: „Zu viert ist man stärker als allein und zu vielt noch viel stärker, deshalb freu ich mich über die vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Gründungstermin!“

Jachs und Naderer sowie LAbg. Josef Naderer (ÖVP), Freistadts Bürgermeister Christian Gratzl, Abg.z.NR Gabriele Schwarz (beide SPÖ), LAbg. Peter Handlos (FPÖ) und Stadtrat Klaus Fürst-Elmecker (Grüne) unterzeichneten ein Schreiben an Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), in dem die Ministerin aufgefordert wird, den Ausbau der Summerauer-Bahn „Realität werden zu lassen.“

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