Martin Hajart will Bürgermeisteramt in Linz neu definieren

Der Linzer ÖVP-Chef geht mit einem pragmatischen Ansatz ins Rennen um den Bürgermeistersessel

„Ich bin bereit, für Linz ins Rennen zu gehen“ – Mit diesen Worten kündigte Vizebürgermeister Martin Hajart am Mittwoch seine Kandidatur bei der Linzer Bürgermeisterwahl an.

Den nötigen Rückhalt erhielt er Dienstagabend mit einem einstimmigen Votum im Stadtparteivorstand der Linzer ÖVP.

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Hajart nennt sein klares Ziel: „Mit mir als Bürgermeister wird ein neuer Stil ins Linzer Rathaus einziehen. Ich mache Politik mit Ehrlichkeit und Anstand für unsere Stadt.“ Der scheidende Bürgermeister, Klaus Luger, habe „einen Scherbenhaufen“ hinterlassen. „Nach Wochen der Lügen und Tricksereien ist es höchste Zeit, dem Bürgermeisteramt wieder die nötige Glaubwürdigkeit zu kommen zu lassen.“

„Ich will pragmatische Politik für Linz machen, die Ideologie soll dabei keine Rolle spielen“, so Hajart, der für sich das Motto „Nicht links, nicht rechts – Voran!“ ausruft. Er werde die nächsten Wochen nutzen, sich mit Experten der unterschiedlichen Fachbereiche der Stadt auszutauschen.

Der Stadtparteichef rechnet mit der Linzer SPÖ ab

„Das Ende der Freunderlwirtschaft und der Machtversessenheit ist gekommen. In meinem Amtsverständnis ist dafür kein Platz.“ Die SPÖ habe den Magistrat und die städtischen Unternehmen „80 Jahre lang als ihren Machtapparat aufgebaut und missbraucht.“

Die SPÖ sehe Linz als ihr Eigentum an. „Das muss ein Ende haben“, so Bürgermeister-Kandidat Martin Hajart. Er wolle ein „Bürgermeister für alle sein, über Parteigrenzen hinweg“.

Als Wahltermin sieht Hajart den ehest möglichen Termin am 1. Dezember am sinnvollsten. „Dadurch erspart man sich einen langen Wahlkampf, der sich über die Weihnachtsfeiertage bis ins Jahr 2025 zieht“, begründet er seinen Wunschtermin.

Was den Skandal rund um Noch-Bürgermeister Luger betrifft, brauche es einen Sonderkontrollausschuss, der viele offene Fragen klären soll. „Es gibt noch viele dubiose Facetten, die aufgeklärt werden müssen“, so Hajart. „Was haben das Rechtsanwaltgutachten und das Gutachten der Steuerberatungskanzlei zur LIVA-Causa gekostet? Was kostete der PR-Berater? und so weiter.“

Die Stadt müsse sich jedenfalls finanziell schadlos halten. Die Magistratsdirektion sei gefordert, zivilrechtliche Ansprüche gegen Beteiligte geltend zu machen.

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