Abschied von Richard Lugner am Samstag

Lugner verstarb am 12. August © APA/TOBIAS STEINMAURER

Am Samstag nimmt Österreich Abschied von Richard Lugner. Bei einer Gedenkstunde im Wiener Stephansdom, wo Lugner aufgebahrt wird, hat auch die Öffentlichkeit die Möglichkeit, dem Baumeister „Lebewohl“ zu sagen. Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ), der mit Lugner freundschaftlich verbunden war, wird eine der Trauerreden halten. Die Feier selbst wird auch Bezug auf die größte Leidenschaft des Baumeisters nehmen: den Wiener Opernball.

Die Totenfeier beginnt um 8.00 Uhr, wenn der Sarg begleitet von den Angehörigen durch das Riesentor getragen und im Stephansdom aufgebahrt wird. Auf dem Sarg wird auf Wunsch des Verstorbenen sein legendärer Opernball-Zylinder platziert. „Hier können die Besucher sich noch einmal im Stillen von Richard Lugner verabschieden“, hieß es seitens der Familie zur APA. Die Totenwache hält mit Christian Löschnigg ebenfalls ein langjähriger Bekannter. Der Personenschützer sorgte mit seinem Team mehr als 15 Jahre lang dafür, dass keine zudringlichen Journalisten und Gäste in die Ball-Loge des Baumeisters eindringen konnten.

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Um 9.00 wird Dompfarrer Toni Faber mit der Begrüßung der Besucherinnen und Besucher die eigentliche Gedenkstunde für Lugner einläuten. Hier werden neben Hofer auch der Präsident des niederösterreichischen Landtags, Karl Wilfing (ÖVP), sowie die Schauspielerin Edith Leyrer Reden halten. Die musikalische Untermalung kommt von Dennis Jale, der „Always on my Mind“ sowie eine extra für den Baumeister adaptierte Version des Liedes „Candle in the Wind“ singen wird.

Die Gästeliste ist ein Mix aus öffentlichen Funktionsträgerinnen und Funktionsträgern sowie langjährigen persönlichen Weggefährten des Baumeisters. In Vertretung von Bundeskanzler Karl Nehammer wird etwa Familienministerin Susanne Raab (beide ÖVP) erwartet, auch die beiden ehemaligen freiheitlichen Vizekanzler Heinz-Christian Strache und Hubert Gorbach werden an der Gedenkstunde teilnehmen. Als private Bekannte hob die Familie den Chirurgen Artur Worseg und „Poker König“ Peter Zanoni hervor.

Am Ende der Feier um 10.00 Uhr wird der Sarg – in Bezug auf den Opernball – unter den Tönen der Fächerpolonaise wieder über das Riesentor aus dem Dom getragen. Vor der Kirche spielt dann die ehemalige Hofkapelle des Baumeisters, die Hoch- und Deutschmeister, den Radetzkymarsch für den Verstorbenen.

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Unter dem Läuten der Glocken des Stephansdoms wird der Sarg anschließend in den Totenwagen gehoben, mit dem in einem Zug von mehreren Autos noch einmal die zwei größten Bühnen des Baumeisters angesteuert werden. Über den Ring fährt der Konvoi zuerst zur Wiener Staatsoper, danach geht es bis etwa 11.45 Uhr weiter zur Lugner City.

In der Lugner City endet der öffentliche Teil der Trauerfeier. Die Öffentlichkeit hat aber weiterhin die Möglichkeit, sich im Einkaufszentrum in das Kondolenzbuch einzutragen. Die Bestattung Himmelblau hat zusätzlich im Auftrag der Familie ein Online-Kondolenzbuch aufgesetzt: bestattung-himmelblau.at. Hier kann man sich mit persönlichen Worten von Richard Lugner verabschieden und Anteilnahme bekunden.

Nach dem letzten Opernball-Gast von Lugner, Priscilla Presley, trug sich am Donnerstag auch Ornella Muti in das Kondolenzbuch ein, die den Baumeister 2020 zum Ball begleitet – und sichtlichen Spaß dabei hatte. „Mit tiefer Trauer habe ich vom Tod von Richard Lugner erfahren. Ein außergewöhnlicher Mensch hat uns verlassen, der in vielerlei Hinsicht Spuren hinterlassen hat. Er war ein wunderbarer Tänzer und Gentleman der alten Schule. Seine Herzlichkeit und sein Humor haben ihm nicht nur in Österreich, sondern weit darüber hinaus Freunde und Bewunderer gebracht“, schrieb die Schauspielerin.

Die eigentliche Beisetzung findet anschließend im engsten Familien- und Freundeskreis nach einer Trauerfeier in der Kirche Kaasgraben in einer Gruft am Grinzinger Friedhof in Wien-Döbling statt. Hier bittet die Familie sowohl Öffentlichkeit als auch Medienvertreter inständig darum, „ihre Privatsphäre zu achten“. Die rund 200 geladenen Gäste hat Lugner vor seinem Tod noch selbst ausgesucht.

Lugner verstarb am 12. August in seiner Villa in Wien-Döbling im Alter von 91 Jahren. Zuvor hatte er mehrfach mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt und musste sich zuletzt einer schweren Herzoperation unterziehen.

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