Suchhundestaffel trainierte in ehemaligem Möbelhaus

Übungsannahme: Gastank war explodiert, mehrere Personen wurden vermisst

Ob vermisste Personen, Großschadensfälle oder Naturkatastrophen wie Erdbeben und Murenabgänge – die Suchhundestaffeln des OÖ. Roten Kreuzes sind rund um die Uhr zur Stelle, um abgängige Menschen schnellstmöglich zu finden. Die 70 freiwilligen Helfer und ihre vierbeinigen Begleiter trainieren regelmäßig und sind immer bereit, Leben zu retten.

Ein Gastank explodierte im Technikraum eines Stadthauses. Obwohl ein Großteil der Personen, die sich im Gebäude befanden, von den Einsatzkräften geborgen und versorgt werden konnten, sind mehrere Personen vermisst. Man befürchtet, dass sie unter den Trümmern begraben worden sind. Jede Minute zählt und die Vermissten befinden sich in Lebensgefahr. Um sie rechtzeitig zu finden, wurde die Suchhundestaffel des OÖ. Roten Kreuzes alarmiert.

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Die Übung in einem nicht mehr genutzten Gebäude abzuhalten, war für das Team der Rotkreuz-Suchhundestaffel eine besondere Gelegenheit. „Dafür bedanken wir uns beim Besitzer, der Raiffeisen-Landesbank, der uns dieses lebensrettende Training ermöglichte“, freut sich Neissl, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen immer auf der Suche nach realitätsnahen Trainingsmöglichkeiten ist.

Hundeführer und Suchhund sind eingespieltes Team

Suchhundeführer und Hund sind ein gut trainiertes und eingespieltes Team und haben eine jahrelange gemeinsame Ausbildung hinter sich. Rund 30 bis 35 Einsätze absolvieren die Suchhundestaffeln pro Jahr – sie sind zu jeder Tageszeit einsatzbereit und immer auf den Ernstfall vorbereitet. Sie üben laufend, um optimal helfen zu können.

„Wir trainieren zwei bis dreimal die Woche“, erzählt Eveline Neissl (53), die sich mit ihrem Hund Asterix seit 1999 freiwillig in der Suchhundestaffel des OÖ. Roten Kreuzes engagiert. Neissl arbeitet als Bilanzbuchhalterin und lebt mit ihrer Familie in Linz-Urfahr.

Suche nach Vermissten im Inland und internationale Hilfe

Die Suchhundestaffeln des OÖ. Roten Kreuzes werden gerufen, wenn ein Mensch vermisst wird und eine erste Suche erfolglos blieb. Auch nach Naturkatastrophen – wie zum Beispiel nach einem Erdbeben – können Suchhunde aktiviert werden, um in den Trümmern nach verschütteten Personen zu suchen. International im Einsatz waren Suchhunde-Teams aus Oberösterreich – beispielsweise nach Erdbeben im Iran und in der Türkei.

Die Suchhundestaffeln des OÖ. Roten Kreuzes gibt es seit 1983. Sie sind auf Staffeln in Braunau, Rohrbach, Kirchdorf, Vöcklabruck und der voestalpine verteilt und decken damit ganz Oberösterreich ab. Spezialisiert sind sie auf die Flächensuche.

In der Freifläche laufen Hunde frei in zugeteilten Gebieten, um abgängige Menschen zu finden. Es gibt aber auch Personenspürhunde. Diese sind auf „Mantrailing“ ausgebildet und folgen dem expliziten Geruch einer Person, um diese zu finden. Im Einsatzfall werden sie kombiniert eingesetzt, was zu einem raschen Sucherfolg führen soll.

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