Siebenjähriger Bub wurde Opfer eines Ritualmordes

Sein Tod sollte einer Schule in Indien Glück bringen

In Indien hat die Polizei nach einem mutmaßlichen Ritualmord an einem siebenjährigen Buben fünf Verdächtige festgenommen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, war der Bub am Sonntagabend tot in seinem Bett in einem Wohnheim in der Stadt Hathras unweit des berühmten Taj Mahal gefunden worden. Der Schulleiter habe nicht die Polizei gerufen, sondern die Leiche im Kofferraum seines Autos versteckt.

Der Ermittler Himanshu Mathur sagte, der Vater des Schulleiters werde verdächtigt, den Buben als Opfergabe getötet zu haben, um der Schule Glück zu bringen. Neben dem Schulleiter und seinem Vater wurden noch drei Lehrer der Schule festgenommen. Mathur machte keine genauen Angaben zu den Todesumständen des Kindes. Berichten zufolge wurde eine Obduktion der Leiche eingeleitet.

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103 Fälle von Menschenopfer zwischen 2014 und 2021

Laut Kriminalstatistik wurden in Indien zwischen 2014 und 2021 insgesamt 103 Fälle von Menschenopfern registriert. Bei solchen Ritualmorden geht es meist darum, Gottheiten zu besänftigen. Sie kommen vor allem in abgelegenen Gebieten vor, wo Hexenglaube und Okkultismus bis heute verbreitet sind.

Im vergangenen Jahr hatte die Polizei fünf Männer wegen des Mordes an einer 64-jährigen Frau festgenommen, die 2019 nach dem Besuch eines Tempels im Nordosten Indiens mit einer Machete getötet und enthauptet worden war. Nach Angaben der Polizei hatte der Drahtzieher den Mord als Teil eines religiösen Ritus inszeniert, um den Todestag seines Bruders zu begehen.