Umfragen zur NR-Wahl waren nah am Ergebnis

Ergebnis von SPÖ und Grünen entspricht fast exakt den Umfragen - FPÖ und ÖVP leicht unterbewertet, Bierpartei überbewertet

Die Meinungsforschungsinstitute haben das Ergebnis der Nationalratswahl vom Sonntag erstaunlich gut abgebildet. Zwar haben die Umfragen FPÖ und ÖVP leicht unterschätzt und die Bierpartei überschätzt. Im Durchschnitt sind die Umfragen der vergangenen 30 Tage pro Partei aber nur um 1,2 Prozentpunkte vom Ergebnis abgewichen und der erste Platz der FPÖ war nie strittig. Damit waren die Meinungsumfragen näher am Ergebnis als bei den Nationalratswahlen 2013, 2017 und 2019.

Die höchsten Abweichungen gab es bei der Bierpartei. Das zeigen Berechnungen der APA, die das vorläufige Ergebnis vom Sonntag inklusive Wahlkartenprognose mit den Umfragen der letzten 30 Tage vor der Wahl verglichen hat. Demnach ist die Bierpartei mit nur zwei Prozent um 1,9 Prozentpunkte unter den Umfragen gelandet. Und – besonders schmerzhaft – die Kleinpartei hat den von den Umfragen für möglich gehaltenen Einzug in den Nationalrat verpasst.

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Die Wahlsiegerin FPÖ hat mit 28,8 Prozent dagegen um durchschnittlich 1,6 Prozentpunkte besser abgeschnitten als von den Umfragen erwartet. Unterbewertet wurde auch die ÖVP, der die Umfragen ebenfalls um 1,6 Prozentpunkte weniger zugetraut haben als die schlussendlich erzielten 26,3 Prozent.

Eine regelrechte Punktlandung schafften die Meinungsforschungsinstitute dagegen bei SPÖ (21,1 Prozent) und Grünen (8,3 Prozent). Die Sozialdemokraten lagen nur um 0,3 Prozentpunkte über den Erwartungen, die kleinere Regierungspartei erreichte exakt den Durchschnitt der Meinungsumfragen des letzten Monats. Die NEOS erzielten mit 9,2 Prozent um 0,7 Prozentpunkte weniger als ihnen die Meinungsforscher zugetraut hätten.

Im Durchschnitt lag die Abweichung pro Partei damit bei knapp unter 1,2 Prozentpunkten. Zum Vergleich: 2019 sind die Wahlumfragen um durchschnittlich 1,8 Prozentpunkte pro Partei neben dem Wahlergebnis gelegen. 2017 und 2013 betrug die Abweichung zwischen den Umfragewerten und den Wahlergebnissen der Parteien durchschnittlich 1,3 Prozentpunkte. Dieses Jahr waren die Meinungsumfragen also genauer als bei den vorigen drei Nationalratswahlen.

Besonders nah am Ergebnis waren die letzten Umfragen der Meinungsforschungsinstitute IFDD mit einem Prozentpunkt Abweichung sowie Unique Research und OGM mit 1,1 Prozentpunkten.