Trinkwasser im Mühlviertel beeinträchtigt – 14 Gemeinden betroffen

Abkochgebot, bis Versorgung wiederhergestellt ist

Aus Untersuchungsergebnissen von Trinkwasser-Beprobungen im Verteilungsnetz des Fernwasserverbandes Mühlviertel ist am Mittwoch offensichtlich geworden, dass es zu einer bakteriologischen Beeinträchtigung der Wasserqualität im Brunnen Rodl gekommen ist, sodass derzeit in Teilbereichen des Versorgungsnetzes aktuell keine Trinkwasserqualität mehr gegeben ist.

Die betroffenen Abnehmer sind angehalten, das Leitungswasser derzeit nur in abgekochtem Zustand (mind. 3 Minuten) zu konsumieren.

Lesen Sie auch

Mit dem Wasser aus dem Brunnen Rodl werden Wasserversorgungsanlagen in den Gemeinden Walding, Feldkirchen an der Donau, St. Gotthard, Herzogsdorf, Gramastetten, Eidenberg, Kirchschlag, Lichtenberg, Sonnberg, Hellmonsödt, Haibach im Mühlkreis, Altenberg, Alberndorf und Unterweitersdorf beliefert. Es sei davon auszugehen, dass in diesen Verteilungsnetzen gegenwärtig keine Trinkwasserqualität vorliegt.

Die Ursache für die Belastung liegt vermutlich an den massiven Niederschlägen in den vergangenen Wochen nach einer sehr lang andauernden Trockenphase. Der Fernwasserverband und die betroffenen Gemeinden und Wasserversorger informieren bereits die Abnehmer/innen auf verschiedensten Kommunikationswegen.

Seitens des Fernwasserverbandes wurde der kontaminierte Brunnen Rodl bereits außer Betrieb genommen und auf andere nicht betroffene und einwandfreie Brunnen und Quellen umgestellt, die nachweislich nicht betroffen sind. Diese Umstellung wird einige Tage dauern und die betroffene Bevölkerung wird entsprechend über Nutzungseinschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen informiert.

Der Wasserverband wird die Situation durch zusätzliche Probennahmen laufend weiter beobachten und die Gemeinden und betroffenen Wasserversorger über neue Erkenntnisse sofort informieren.

Proben von Hausbrunnen mit teils erschreckenden Ergebnissen

Im Rahmen der Aktion „Für unser Trinkwasser unterwegs“ vom 01. Juli 2023 bis 30. Juni 2024 wurden insgesamt 1.211 Einzelwasserversorgungsanlagen beprobt und deren  Besitzer im Rahmen eines Lokalaugenscheins bei der jeweiligen Wasserversorgungsanlage hinsichtlich des bautechnischen Zustandes beraten.

Wie die vom Laborbus erhobenen Daten zeigen, bietet zudem der bauliche Zustand zahlreicher Einzelwasserversorgungsanlagen großes Verbesserungspotential. Dort, wo durch den Laborbus diesbezügliche Missstände ins Bewusstsein gerückt werden, ist der Informationsbedarf in der Bevölkerung häufig groß.

„Aus zwei Gründen sehen wir hier Handlungsbedarf: Einerseits beeinflusst die fortschreitende Klimakrise auch den Wasserkreislauf und damit die Wasservorkommen. Trockenfallende Hausbrunnen sind hier schon jetzt die traurige Folge. Andererseits wissen wir aus den Analyseergebnissen des Laborbusses im Rahmen unseres seit 30 Jahren bestehenden Angebots „Für unser Trinkwasser unterwegs“, dass der überwiegende Teil der Hausbrunnen keinen entsprechenden baulichen Zustand aufweist bzw. einwandfreies Trinkwasser zur Verfügung stellt“, so Umwelt- und KlimaLandesrat Stefan Kaineder.