Verdächtiger nach Axtmord in Wien ohne Erinnerungen

Die Wohnung befindet sich im Wiener Sonnwendviertel © APA/GEORG HOCHMUTH

Im Fall um einen offensichtlich mit einer Axt in Wien-Favoriten erschlagenen Mann hat der Verdächtige im Zuge seiner Einvernahme angegeben, dass es sich beim Opfer um einen Bekannten handelt. Gegenüber den Ermittlern räumte er ein, vor dem Tatzeitpunkt Alkohol und Crystal Meth konsumiert zu haben, sich ansonsten aber an nichts erinnern zu können, berichtete die Polizei. Der 45-Jährige hatte die Exekutive am Montag selbst über die Leiche in seiner Wohnung verständigt.

Seine letzte Erinnerung habe der Österreicher an den Konsum des Alkohols und der Drogen, gab er gegenüber den Kriminalisten an. „Die Ermittlungen, insbesondere zur Klärung der Identität des Opfers, dauern noch an“, sagte ein Sprecher der APA. Die beiden Männer seien laut Aussage des 45-Jährigen gelegentlich in Kontakt gestanden. APA-Informationen zufolge dürften die beiden jedenfalls in einer Art romantischen Beziehung gestanden sein und sich dabei auch zum Sex verabredet haben. Beim Opfer dürfte es sich jedenfalls um einen deutlich jüngeren Mann handeln, der auch Bezug zum Drogenmilieu gehabt haben dürfte und sich auch prostituiert haben soll. Dass es sich bei dem verdächtigen Österreicher um einen Drogenabhängigen handelt, gilt indessen als gesichert.

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Die Anwältin des 45-Jährigen, Astrid Wagner, unterstrich gegenüber der APA, dass die Tat vor dem Hintergrund des Suchtgiftkonsums zu betrachten sei. Alles weitere sei noch Gegenstand von Ermittlungen, sagte Wagner mit Verweis auf die auch am Dienstag noch laufenden Arbeiten der Spurensicherung in dem Wohnhaus in Favoriten. Zur Identität des Opfers sowie zur Beziehung zwischen den beiden Männern machte sie keine Angaben.

Der Mann fuhr am Montag zu seiner Schwester nach Linz. In der oberösterreichischen Landeshauptstadt ging er in eine Polizeiinspektion und gab an, dass eine Leiche in seiner Wohnung liege. Die oberösterreichischen Beamtinnen und Beamten alarmierten daraufhin ihre Kollegen in Wien. Unmittelbar danach eilte ein Team der WEGA zu dem Appartement in der Bloch-Bauer-Promenade im Sonnwendviertel und brach die Tür der Wohnung auf. Tatsächlich fand die Polizei dort einen Toten, dessen Körper massive Verletzungen aufwies. Eine Axt als mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt.

Der 45-Jährige wurde in der Folge in Gewahrsam genommen und hätte noch am Montag befragt werden sollen. Die Einvernahme musste jedoch zunächst verschoben werden. Wie ein Sprecher der Landespolizeidirektion am Dienstag auf APA-Nachfrage erklärte, sei der 45-Jährige am Montag nicht vernehmungsfähig gewesen.

Die weiteren Hintergründe der Tat sowie weitere Details sind noch ungeklärt. Die Einvernahme des 45-Jährigen sowie die Arbeiten der Spurensicherung waren am Dienstagnachmittag noch im Gang.