Die Staatsanwaltschaft Linz hat Anklage wegen erpresserischer Entführung gegen vier Personen erhoben. Sie sollen einen 31-Jährigen in Linz in einen Kastenwagen gezerrt, ihn auf der Fahrt nach Wien bedroht, misshandelt und geplant haben, von seinem Bruder Lösegeld zu fordern. Dank der Hinweise zweier Zeugen konnte das Opfer in Wien befreit werden, bestätigte Staatsanwaltssprecher Reinhard Huemer-Steiner einen Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“ (OÖN) am Mittwoch.
Ausgerechnet am 1. April 2024 wurde der 31-Jährige mit türkischen Wurzeln vor einem Restaurant in Linz abgepasst und entführt. Sein Begleiter und sein Chauffeur lieferten der Polizei wertvolle Hinweise. „Eine deutsche Staatsbürgerin wurde als Halterin des Wagens ausgeforscht und wir konnten ihr Handy orten“, erklärte Huemer-Steiner gegenüber der APA. In Wien erfolgte der Zugriff, das Opfer wurde befreit. Die mutmaßlichen Täter, drei Männer aus Syrien und eine Frau aus Deutschland, sitzen in Untersuchungshaft.
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Zehn bis 20 Jahre Freiheitsstrafe
Die Anklageschrift lautet auf „erpresserische Entführung“, aber auch schwere Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz. Der Strafrahmen beträgt zehn bis 20 Jahre Freiheitsstrafe.
Der Prozesstermin stehe noch nicht fest, weil die Einspruchsfrist gegen die Anklageschrift noch nicht vorbei sei, so Huemer-Steiner. Gegen den mutmaßlichen Auftraggeber der vier Verdächtigen laufe ein gesondertes Verfahren, er wird mittels europäischem Haftbefehl gesucht. Der Mann soll viel Geld für das Kidnapping in Aussicht gestellt haben. Der Bruder des Opfers sei in der Türkei in der Goldbranche und vermögend, hieß es in den „OÖN“.