Eisenstadt Steyr bekommt von Bewohnern gutes Zeugnis ausgestellt

96 Prozent leben laut Spectra-Studie gerne dort - Handlungsbedarf gibt es am Stadtplatz

Wie zufrieden sind die Steyrerinnen und Steyrer mit ihrer Stadt und wo drückt der Schuh? 681 Einwohner beantworteten die Fragen des Marktforschungsinstituts Spectra im Auftrag der Stadt.

Demnach wohnen 96 Prozent der befragten Steyrerinnen und Steyrer gerne dort. Es gibt alles, was man zum Leben braucht, sagen 86 Prozent. Und 84 Prozent der über Dreißigjährigen haben vor, bis ins hohe Alter in Steyr wohnen zu bleiben.

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Dieser Wert fällt bei den Jüngeren mit rund 60 Prozent niedriger aus, diese bewerten aber die Arbeitsmöglichkeiten in Steyr überdurchschnittlich gut. Lediglich ein kleiner Bruchteil (sechs Prozent) zeigt sich unzufrieden.

Viele Aspekte sprechen für Steyr als attraktiven Wohn- und Lebensort. Besonders positiv hervorgehoben werden die Natur und Grünflächen (64 Prozent), die gute Infrastruktur (36 Prozent) sowie die angenehme Größe der Stadt (24 Prozent). Steyr punktet auch mit der Schönheit der Stadt (22 Prozent) und der schönen Altstadt (18 Prozent).

„Die Steyrerinnen und Steyrer lieben ihre Stadt. Ich bedanke mich bei allen, die bei dieser Umfrage ihre Anliegen eingebracht haben und verspreche, dass wir mit diesen Ideen weiterarbeiten, um Steyr noch attraktiver zu machen“, sagt Bürgermeister Markus Vogl.

Gute Noten für die Stadtverwaltung

Hervorragend schneiden städtische Dienstleistungen ab: Mit der Müllentsorgung sind 90 Prozent und mit der Straßenreinigung sogar 93 Prozent der Befragten zufrieden, auch die Stadtservicestellen und der gesamte Magistrat werden positiv bewertet.

Die Schönheit der Stadt und der Altstadt sowie die optimale Größe Steyrs schätzen die Einwohner sehr. Das größte Verbesserungspotenzial sehen sie beim Stadtplatz, besonders stören leere Geschäfte in der Innenstadt.

Häufig genannte Wünsche zur Belebung sind mehr Geschäfte, Veranstaltungen und Gastronomie. Die Frage nach einem autofreien Stadtplatz wird mit einem klaren Ja beantwortet. 62 Prozent der Befragten wünschen sich einen autofreien Stadtplatz, 30 Prozent sprechen sich dagegen aus.

Mit den Einkaufsmöglichkeiten insgesamt und dem Angebot an Dienstleistern in Steyr ist die Zufriedenheit hoch. Überwiegend positiv bewerten die Befragten die Gesundheitsversorgung (76 Prozent), die Energieversorgung (66 Prozent) und die Parkmöglichkeiten (65 Prozent).

Verbesserungspotenzial orten viele Steyrerinnen und Steyrer bei der Radinfrastruktur und der Verkehrsanbindung. Während sie mit dem Angebot an Mietwohnungen überwiegend zufrieden sind, fehlt ihnen mehr Angebot an Baugründen und erwerbbaren Häusern.

Jüngere wünschen sich mehr Fortgehmöglichkeiten

Sehr gut bewerten die Steyrer das Kultur- und Freizeitangebot, aber auch die Bildungsangebote. Sie schätzen die Naherholungsgebiete vom Schlosspark bis zur Steyrer Au, das Angebot an Schwimmbädern und Sportanlagen, sie bewerten die Qualität der Kulturangebote mit großer Mehrheit positiv.

Jüngere wünschen sich mehr Fortgehmöglichkeiten und Bars. Das Angebot für Kinder und Jugendliche wird in Bezug auf das Bildungsangebot und die vorhandenen Schulen sehr positiv bewertet. Die Bewohner schätzen die Vollversorgung mit Schulen aller Sparten. Mehr als 60 Prozent sind sehr zufrieden, es gibt niemanden, der sehr unzufrieden ist. Der meiste Handlungsbedarf wird bei Spielplätzen und einem Angebot für Jugendliche gesehen.

Ein Schwerpunkt des Stadtsenats sei ein neues Innenstadtmanagement, um Leerstände zu reduzieren, ein zweites Team arbeite an mehr Aufenthaltsqualität und Atmosphäre auf dem Stadtplatz und eine dritte Gruppe habe die Aufgabe, die „Marke Steyr“ zu entwickeln und klar zu positionieren.

„Runder Tisch“ am 18. November

Am 18. November haben 100 Steyrerinnen und Steyrer die Gelegenheit, an Ideen für mehr Aufenthaltsqualität auf dem Steyrer Stadtplatz mitzuarbeiten und gemeinsam an der „Marke Steyr“ zu feilen. Die Einladung landet dieser Tage mit dem Amtsblatt in den Postkästen.

Neue Radwege bereits fixiert

Bereits fix sind neue Radwege in der Punzerstraße zum Schulzentrum und im Stadtteil Resthof in der Resthofstraße werden demnächst neue Radwege errichtet. Auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs werden mit Jänner 2025 Verbesserungen umgesetzt, wie etwa eine bessere Anbindung von Randgebieten, eine Abstimmung mit den Abfahrtszeiten der ÖBB und mehr Busse, die auf den Stadtplatz fahren.

Auch das Thema Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche bearbeitet die Stadt: Mit Beteiligung von Kindern aus der Umgebung entsteht ein neues Spielareal auf dem Reithoffer-Gelände.

Amtsblatt ist bei den Bewohnern gefragt

Abgefragt wurde bei der Studie auch, woher die Steyrerinnen und Steyrer Infos über das Geschehen in der Stadt nehmen. Informationsquelle Nummer 1 in Steyr ist das Amtsblatt, das mehr als 75 Prozent der Befragten nützen und mit dem 95 Prozent zufrieden sind.

Vor allem bei den Älteren erreicht das Amtsblatt Top-Werte. Von den unter Dreißigjährigen greifen ebenfalls mehr als 50 Prozent zum Amtsblatt, bei dieser Personengruppe erfreut sich der Instagram-Account der Stadt Steyr mit 40 Prozent großer Beliebtheit.