Bluttat im Mühlviertel: Auto des mutmaßlichen Amok-Jägers entdeckt

Hinweis aus der Bevölkerung führte zu dem gesuchten VW Caddy - Polizei geht davon aus, dass Gesuchte noch lebt - Allerheiligen-Messen abgesagt

Die Polizei hat am Freitagvormittag das Fluchtauto des Jägers gefunden, der am Montag zwei Menschen im Mühlviertel erschossen haben soll. Es stand unweit jener Stelle in der Ortschaft Fraunschlag in der Gemeinde Altenfelden (Bezirk Rohrbach), an der die erste Bluttat begangen worden war. Derzeit läuft ein Großeinsatz. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Gesuchte noch lebt.

Auf der Social-Media-Plattform X (vormals Twitter) gab die Landespolizeidirektion Oberösterreich bekannt, dass man das Fahrzeug in einem Waldstück sichergestellt habe. Es habe einen Hinweis aus der Bevölkerung gegeben, so die Polizei.

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Die Person habe das silberfarbene Auto stehen gesehen und die Exekutive verständigt. Grundsätzlich sei dieser Bereich unmittelbar nach den Taten bereits großräumig abgesucht worden, so Polizeisprecher David Furtner zur APA. Wie das Auto nun dorthin gekommen ist, sei nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen.

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Die Tatortgruppe des Landeskriminalamts untersuchte den Wagen zu Mittag auf Spuren. Die Ermittler gehen offenbar davon aus, dass der Gesuchte noch lebt. Bei diesen Witterungsbedingungen könne ein Jäger einige Tage im Wald ausharren, hieß es.

Allerheiligen-Messen abgesagt

In den Gemeinden Kirchberg ob der Donau, Altenfelden, Neufelden und Arnreit wurden die für heute Nachmittag angesetzten Allerheiligen-Prozessionen abgesagt. Die Bevölkerung ist aufgerufen, Zuhause zu bleiben und alle Spaziergänge zu unterlassen.

Derzeit seien rund 250 Beamte – von der Cobra bis zu Bereitschaftseinheiten – mit jeder Menge technischer Unterstützung im Einsatz. Die Fahndung konzentriere sich im Moment auf den Bereich Arnreit, so Furtner. Das ist jener Ort, wo der Täter die zweite Bluttat begangen hat.

Nach wie vor gelte: „Wir suchen eine sehr gefährliche Person“, so Furtner. Es gebe einen gewissen Personenkreis, der möglicherweise als gefährdet gilt, dieser werde geschützt. Es dürfte sich um jene rund 50 Personen aus dem Umfeld des Täters handeln, die auch in den vergangenen Tagen Personenschutz erhalten hatten. Eine allgemeine Aufforderung, zu Hause zu bleiben, gebe es seitens der Polizei aber nicht. Dennoch ist die Lage im Ort äußerst angespannt.

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Auf der Straße nach Altenfelden waren zahlreiche Polizeifahrzeuge mit Blaulicht unterwegs, auch einige mit Wiener und niederösterreichischen Kennzeichen. Mit dem Fund des Autos verzeichnet die seit Montag laufende Fahndung einen wichtigen Erfolg, der Verdächtige ist aber weiterhin nicht gefasst.

Innerhalb von eineinhalb Stunden soll der Gesuchte am Montag zwei Personen mit gezielten Kopfschüssen getötet haben – in Fraunschlag in Altenfelden einen Bürgermeister und im benachbarten Arnreit einen ehemaligen Jagdleiter aus dem Bezirk Rohrbach. Hintergrund dürften jagdrechtliche Streitigkeiten gewesen sein.

Danach flüchtete der Täter in Richtung Rohrbacher Straße (B127), dann verliert sich seine Spur. Seine Handys hat er nicht dabei, daher konnte man ihn auch nicht orten. Seine Hunde hatte er zu Hause zurückgelassen. Nach wie vor ist unklar, ob es sich um geplante oder spontane Taten gehandelt hat.

Seit Montag lief eine Großfahndung, auch die Behörden im angrenzenden Tschechien und Deutschland waren alarmiert. Nachdem die Polizei ein Foto und das Autokennzeichen des Gesuchten veröffentlicht hatte, waren hunderte Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Österreichweit kam es zu mehreren großen Polizeieinsätzen, bisher aber ohne Erfolg. Nun konzentriert sich die Suche wieder verstärkt auf die Tatorte.