Konnten Ende Mai sieben Bundesländer keine Corona-Neuerkrankungen melden, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet. Die Zahl der Infizierten steigt von Tag zu Tag wieder an.
Aktuell ist neben Wien, Oberösterreich – zuletzt mit einem Plus von 39 Fällen innerhalb von 24 Stunden – stark betroffen. Immer wieder kann beobachtet werden, dass der nötige Sicherheitsabstand nicht eingehalten wird und die Menschen zu sorglos agieren. Bei Kontrollen wurden etwa in Wien drei illegale Partys aufgelöst, an einer nahmen mehr als 100 Menschen teil.
☣️➡️ Mehr zu diesem Thema ⬅️☣️
Immer öfter gibt es in OÖ Meldungen von erkrankten Schülern – am Wochenende kamen ein weiterer Fall in der NMS Stattledt, sowie in der VS Haag/Leonding, der NMS 23 in Linz und der VS 41 Pöstlingbergschule sowie zwei Fälle im Linzer Ramsauergymansium hinzu, auch eine Helferin in einer Welser Krabbelstube wurde positiv auf SARS-CoV-2 getestet.
Das Kontaktpersonenmanagement ist im Laufen. Die größten Auswirkungen hatte aber – wie berichtet der Corona-Ausbruch in der Pfingstkirche in Linz. Mindestens 15 Erkrankte sind auf diesen Cluster zurückzuführen. Am Dienstag (30.6.) wurden in OÖ in Summe 131 Krankheitsfälle gezählt, 13 Personen mussten im Spital behandelt werden, 1.053 befinden sich in Quarantäne.
Schutzmaßnahmen unbedingt einhalten
Bereits am Samstag appellierten LH Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Gesundheitsreferentin Christine Haberlander angesichts der besorgniserregenden Entwicklung an die Eigenverantwortung der Menschen und erinnerten an die geltenden Sicherheitsbestimmungen. „Das Einhalten der Regelungen zum Schutz der Gesundheit sind der beste Schutzschirm, um einem unkontrollierten Ausbreiten entgegenzuwirken und einem möglichen Wiederhochfahren von Beschränkungen vorzubeugen“, erklärten Stelzer und Haberlander.
Der steigende Trend könne mit den Lockerungen der Beschränkungen, vermehrter Reisetätigkeit von Menschen und mit vereinzelt bisher bekannten Clustern erklärt werden, hieß es in der Aussendung. So geht ein Teil der Neuinfektionen auf Treffen der „Pfingstkirche – Freie Christengemeinde“ zurück.
Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober startet nach der Durchtestung in den Alten- und Pflegeheimen, mit 1. Juli ein flächendeckendes Testprogramm bei Leiharbeitern und Asylbewerbern.
„Es geht um Menschen in prekären Arbeitssituationen, mit unklaren Aufenthaltssituationen oder in sehr beengten Wohnverhältnissen“, so Anschober.
Tirol rät indes Reisenden aus stark betroffenen Regionen wie den deutschen Landkreisen Gütersloh und Warendorf, einen Nachweis über einen negativen Coronatest mitzubringen. Wer ohne Test komme, solle zu einem Test aufgefordert werden.