Mehr als 2000 Florianis im Einsatz

Tagelanger Regen ließ in OÖ und NÖ kleine Bäche und Flüsse über die Ufer treten

Der Hotspot lag im nö. Mostviertel, wo es in Waidhofen/Ybbs von Mittwoch bis Sonntagfrüh 121 l/m² geschüttet hatte.In Alkoven trat nach dem tagelangen Dauerregen der Badlbach über seine Ufer, eine ganze Siedlung war betroffen. In der Folge waren 55 Florianis von zwei Feuerwehren am Samstag im Dauereinsatz. Keller mussten ausgepumpt werden.

Der tagelange Regen hat in OÖ und NÖ zu zahlreichen Überflutungen und Wasserschäden geführt. Absoluter Spitzenreiter seit Mittwoch war das Mostviertel – in Waidhofen/Ybbs kamen laut UBIMET bis Sonntagmorgen 121 Liter pro m² zusammen, gefolgt von Oberndorf bei Melk mit 116 l/m². Als Folge sind kleinere Bäche und Flüsse über ihre Ufer getreten. In höheren Lagen sorgte hingegen Schnee für etliche Ausrutscher, etwa im Bezirk Freistadt waren die Feuerwehren mit Fahrzeugbergungen beschäftigt.

Bis Samstagabend hatten in Oberösterreich laut Feuerwehr-Landeswarnzentrale der etwa 2000 Florianis von 150 Wehren 170 Einsätze abzuarbeiten, am Sonntag kamen rund zehn weitere hinzu. Von den Wassermassen hauptsächlich betroffen war der Zentralraum in den Bezirken Linz-Land, Eferding, Wels-Land, Perg und Steyr-Land.

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Allein in Alkoven (Bez. Eferding), wo der Badlbach etliche Straßenzüge überflutet hatte und in einer Siedlung das Wasser in Keller eingedrungen war, wurden von den beiden Feuerwehren zwischen 4.30 und 15 Uhr mit 55 Mann etwa zwei Dutzend Einsätze gefahren.

Halber Meter Wasser im Keller

In Puchenau (Bez. Urfahr-Umgebung) hatte sich in einem Keller ein halber Meter Wasser angesammelt, hieß es seitens des Feuerwehrkommandos OÖ gegenüber dem VOLKSBLATT.

In Scharten (Bez. Eferding) drohte ein Entwässerungsbecken oberhalb einer neuen Siedlung überzulaufen. In Wilhering (Bez,. Linz-Land) hat der Regen Erdreich von einem Hang auf die B129 gespült, ein Fahrstreifen der B129 ist derzeit gesperrt.

Auch im benachbarten Niederösterreich kam es zu rund 220 Feuerwehreinsätzen. Die Hotspots lagen nach Angaben von Franz Resperger vom Landeskommando in den Bezirken Amstetten, Melk und Baden, wo tief liegende Unterführungen, Keller und Garagen ausgepumpt werden mussten. Mit Stand Samstagvormittag waren fast 1000 Mitglieder von 75 Feuerwehren gefordert.

Lenker in Unterführung eingeschlossen

In Haag im Bezirk Amstetten wurden Samstagfrüh laut Bezirkskommando drei Feuerwehren zu einer Menschenrettung gerufen, für einen Pkw war aufgrund des Wassers in einer Unterführung Endstation.

„Es bestand keine Lebensgefahr, aber der Lenker konnte sich selbst nicht mehr aus dem Auto befreien“, so der Haager Kommandant Andreas Zöchlinger. Im Bezirk Baden bereitete der Schwechat-Fluss Sorgen. In der Nacht auf Samstag wurde Hochwasservoralarm ausgelöst und teilweise ein mobiler Schutz aufgebaut. Die Wetterlage führte zudem zu etlichen Straßensperren, so war die B31 im Raum Opponitz (Bez. Amstetten) wegen eines Felssturzes gesperrt.

Laut Meteorologen kann aufgeatmet werden, in dieser Woche sind keine markanten Niederschlagsmengen mehr zu erwarten, es bleibt aber wechselhaft kühl.em

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