Bei einer groß angelegten Razzia gegen Pädophile in Frankreich wurden laut Polizei 80 Verdächtige aus allen sozialen Schichten festgenommen – auch ein Kommunalpolitiker, zwei Lehrer, ein Erzieher in einem Heim für behinderte Kinder, Sporttrainer sowie ein Ingenieur, sagte der Leiter der neuen Jugendabteilung bei der Kriminalpolizei, Quentin Bevan.
Bei Hausdurchsuchungen beschlagnahmten die Ermittler mehr als 100.000 auf Computern, Festplatten oder anderen digitalen Medien abgespeicherte pädokriminelle Videos und Fotos. Einige von ihnen seien „extrem gewaltsam“ gewesen, sagte Bevan.
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Rund ein Dutzend der Festgenommenen, darunter der Erzieher, steht in Verdacht, Minderjährige sexuell belästigt oder vergewaltigt zu haben. Der Erzieher sei bereits vor Jahrzehnten wegen Vergewaltigung verurteilt worden, habe jedoch seine Identität ändern dürfen – und deshalb erneut mit Kindern arbeiten können.
Die Ermittlungen hätten gezeigt, dass Nutzer von Kinderpornografie im Internet schließlich selbst zur Tat schreiten könnten, so Bevan. Innenminister Gérald Darmanin sprach im Onlinedienst X von einem „großen Schlag gegen die Pädokriminalität“. Martine Brousse, Vorsitzende des Vereins La Voix de l’enfant (Die Stimme des Kindes) forderte die Justiz und das Innenministerium auf, alles zu tun, um die Opfer zu finden.