Nach den schweren Unwettern vor zwei Wochen kann man wieder entlang der ganzen Küste der norditalienischen Adria-Region Emilia Romagna – mit Ausnahme eines kleinen Teils in der Provinz Ravenna – baden. Nach den heftigen Regenfällen waren Abwasser ins Meer gelangt. Daraufhin wurden dann erhöhte Werte von E. coli-Bakterien und dem Erreger Enterococcus in den Gewässern festgestellt. Die Lage habe sich jetzt normalisiert, teilten die regionalen Behörden mit.
Lediglich an einigen Stellen unweit von Flüssen, in der von den Unwettern schwer betroffenen Provinz Ravenna, herrscht weiterhin Badeverbot. Die Einschränkung wurde von den regionalen Gesundheitsbehörden verhängt, die die Meeresgewässer entlang der Küste stichprobenartig untersuchten, berichteten lokale Medien. Nach den Regenfällen kommt es häufiger vor, dass erhöhte Werte von E. coli-Bakterien festgestellt werden, da die Abwässer ins Meer gelangen. Die Bakterien können Durchfall, Erbrechen, Übelkeit bis hin zu Fieber auslösen.
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„Die Ergebnisse der Analysen bestätigen den guten Gesundheitszustand unseres Meeres, mit einigen kritischen Werten in einigen begrenzten Abschnitten. Leider sind dies die Folgen des Hochwassers, das an einigen Stellen höhere Werte als normal verursacht hat. Nur an diesen Abschnitten wurde ein Badeverbot verhängt. Die Gesamtsituation ist jedenfalls positiv und wir sind zuversichtlich, dass die Rückkehr zu den Parametern dieser Meeresabschnitte nur eine Frage der Zeit ist. Unsere Riviera ist wie immer bereit, ihre Gäste auf die bestmögliche Weise zu empfangen“, so Andrea Corsini, Tourismusbeauftragter der Region Emilia Romagna in einer Presseaussendung.
Der Tourismus kämpft nach den Unwettern um den Neustart. In fast allen Badeortschaften der Emilia Romagna werden an diesem Wochenende die Badeanstalten wieder offen sein. Damit hofft die Region wieder in Schwung zu kommen. Tourismus macht 13 Prozent des Bruttoinlandprodukts der Region aus. 42 Millionen Übernachtungen wurden im vergangenen Jahr hier gemeldet.
Die italienische Regierung plant eine Werbekampagne in Österreich und Deutschland, um Urlauber an die Riviera der Emilia Romagna zu locken. „Wir starten in den nächsten Tagen eine groß angelegte Werbekampagne auf allen Kommunikationskanälen“, sagte die italienische Tourismusministerin Daniela Santanché. Die Regierung habe einen mit zehn Mio. Euro dotierten Fonds zur Unterstützung der betroffenen Touristikunternehmen locker gemacht. „Wir wollen den Unternehmen konkrete Antworten geben und den Bürgern zur Seite stehen“, so Santanché.